Volker Best: Koalitionssignale bei Landtagswahlen. Eine empirische Analyse von 1990 bis 2012.

Volker Best: Koalitionssignale bei LandtagswahlenOhne Zweifel ist der Band von Volker Best eine lesenswerte Erörterung des Themas “Koalitionssignale bei Landtagswahlen” und bietet dem interessierten Koalitionsforscher wichtige Erkenntnisse bezüglich des Koalitionssignals als einem zentralen Element im Prozess der Bildung von Regierungskoalitionen.

Darüber hinaus rät Dr. Niko Switek in seiner Rezension, dass auch die Verantwortlichen in den Parteien das Buch zu raten ziehen könnten, um bei der Ausgestaltung ihrer Koalitionsaussagen in einem unübersichtlichen Sechsparteiensystem unnötige Stolperfallen zu vermeiden. Und schließlich hält die Analyse selbst für den zweifelnden Wähler in der Wahlkabine Trost bereit: Meistens machen die Parteien tatsächlich das, was sie vor der Wahl angekündigt haben (zumindest bei der Regierungsbildung). (mehr …)

„Ist das Kunst, oder kann das weg?“ Die Causa Böhmermann – Von Satire zum Politikum


15. April 2016 – auf der Bundespressekonferenz trat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vor die versammelte Presse um zu erklären, dass sie die Ermächtigung zur Ermittlung gegen den Satiriker Jan Böhmermann erteilen wird.

Die Türkei sei ein verlässlicher und wichtiger Partner der Bundesrepublik, deren Anliegen dementsprechend geachtet werden müssten. Gleichzeitig werde die Bundesregierung jedoch weiterhin die Presse- und Meinungsfreiheit verteidigen. Für einen Moment schien es, dass etwas miteinander Unvereinbares unter einen Hut gepresst werden sollte.

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Regierungsbildung unter Trump und der Presidential Transition Act

Prof. Dr. Christoph BieberBislang dominiert in der Berichterstattung über die Transition of Power, die Übergangsphase zwischen zwei Präsidentschaften, das Erstaunen und bisweilen das Entsetzen über die geplante Zusammensetzung des Teams, mit dem president-elect Donald Trump die Arbeit im Weißen Haus aufnehmen will.

Doch wie läuft diese Übergangsphase im Detail ab? Wie ist der aktuelle Stand der Dinge im Team des president-elect Donald Trump und wie hoch ist das Konfliktpotential im aktuellen Amtseinführungsprozess? Prof. Dr. Christoph Bieber findet in seinem aktuellen Essay Antworten auf diese Fragen.
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Welche Wirklichkeit messen wir? Über Lehren aus der US-Präsidentschaftswahl und Koalitionen der Empörten

Prof. Dr. Karl-Rudolf KorteErst seit ein paar Tagen steht fest: Donald Trump wird der 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Mit so einem eindeutigen Sieg hatten im vornherein weder Wahlforscher noch Demoskopen gerechnet. Ein Sieg Hillary Clintons schien sicher zu sein.

Historische Ereignisse wie diese ziehen aber nicht nur Konsequenzen für die politischen Machtzentren in den USA mit sich sondern haben auch Einfluss auf politische Systeme außerhalb Nordamerikas. Vor welchen Herausforderungen stehen die amerikanischen Parteien? Was bedeutet die Wahl von Donald Trump für den deutschen Parteienwettbewerb? Karl-Rudolf Korte gibt in seinem Beitrag erste Einschätzungen. (mehr …)

Robert Ranisch/ Sebastian Schuol/ Marcus Rockoff: Selbstgestaltung des Menschen durch Biotechniken


Selbstgestaltung des Menschen durch Biotechniken“ von Robert Ranisch, Sebastian Schuol und Marcus Rockoff Der Band „Selbstgestaltung des Menschen durch Biotechniken“ von Robert Ranisch, Sebastian Schuol und Marcus Rockoff stellt das Desiderat des gleichnamigen – von 2003 bis 2014 währenden – ­­­Graduiertenkollegs an der Universität zu Tübingen dar. Die hier versammelten Aufsätze dokumentieren die Ergebnisse des Kollegs.

Der Titel ist bewusst offengehalten: Die Selbstgestaltung wird sowohl am einzelnen Individuum (etwa durch „Enhancements wie dem Hirndoping) oder der menschlichen Spezies als Ganzes (etwa der Klonierung) dargestellt. Das ist ein thematisches Wagnis, werden damit doch völlig unterschiedliche Techniken und Zielsetzungen der Selbstgestaltung reflektiert.  (mehr …)

Deutschland im Ministerrat – Bestimmen deutsche Interessen die Europapolitik?

Lisa BroseGabi Zimmer ist es. Manfred Weber ist es. Rebecca Harms und Martin Schulz sind es ebenfalls. Die meisten würden vermutlich auch ohne europapolitisches Wissen hier richtig raten: Die genannten Personen sind Deutsche. Und sie haben EU Spitzenpositionen inne. Allen voran Martin Schulz als Präsident des Europäischen Parlaments. Eingliedern in die Reihe erfolgreicher Deutschen kann sich auch Kanzlerin Angela Merkel, die sich derzeit kaum von einer hauptberuflichen Europapolitikerin unterscheiden lässt.

An dieser Stelle drängt sich für Lisa Brose die Frage auf, ob diese scheinbare Machtstellung deutscher Politikervertreter in Europa tatsächlich auf messbarem politischen Erfolg basiert. Die Fakten zeigen deutlich, dass Deutschland im Rat der EU in den analysierten Politikfeldern Beschäftigungs- & Sozialpolitik, Wirtschaft & Finanzen sowie Justiz & Inneres überdurchschnittlich oft von der Mehrheit überstimmt wird. (mehr …)

Transparenz- und Lobbyregister in NRW aus vergleichender Perspektive

Maximilian Schiffers, M.A.Der Landtag NRW befasst sich aktuell mit dem Thema Transparenz- und Lobbyregister. Allgemein lässt sich festhalten, dass die politische und wissenschaftliche Debatte zu diesem Thema national wie international weit fortgeschritten ist. Es existieren gemeinsam erarbeite Standards sowie ausgearbeitete Vorschläge aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und von politischer Seite. Die Besonderheit der deutschen Debatte ist, dass darauf aber kaum Bezug genommen wird. Deutschland liegt im internationalen Vergleich im niedrig regulierten Bereich.

Maximilian Schiffers orientiert sich in seinem Beitrag an der Leitfrage, welche Qualitätsmerkmale und Praxiserfahrungen den gegenwärtigen, international-vergleichenden Stand der Transparenz- und Lobbying-Regulierung auszeichnen. Dazu skizziert er zunächst die Strukturen und der Kontext von Lobbying im politischen Prozess und gibt eine Übersicht der Praxiserfahrungen aus international-vergleichender Perspektive. Abschließend formuliert er Zielvorschläge der Lobbying-Regulierung für NRW, die aus politikwissenschaftlicher Perspektive besonders relevant sind. (mehr …)

Chinesische Perspektive auf die Flüchtlingskrise: “Chaos” in Europa?

Prof. Dr. Dr. Nele NoesseltSpannungen zwischen den EU-Mitgliedsstaaten und die Verhärtung der Positionen hinsichtlich der Ausgestaltung der europäischen Flüchtlings- und Migrationspolitik verdeutlichen, so chinesische Analysten, dass die sogenannte Flüchtlingskrise das Potential birgt, das nach Ende des Zweiten Weltkriegs angelegte europäische Integrations- und Friedensmodell zu einem unverhofft jähen Ende finden zu lassen. Insbesondere die Landtagswahlen 2016 in Deutschland werden als Anzeichen für einen politischen Umbruch in Europa bewertet. Unerwartete Kursänderungen Europas aber bergen Planungsunsicherheiten für die chinesische Seite.

Diejenigen chinesischen Analysten, die schon seit Jahren davon ausgehen, daß das europäische Integrationsmodell nicht realisierbar und ein Auseinanderbrechen in Teilsysteme unvermeidbar sei, sehen sich mit ihren düsteren Szenarien bestätigt. Dieser Beitrag von Nele Noesselt ist eine Vorabveröffentlichung aus dem Band „Regieren in der Einwanderungsgesellschaft. Impulse zur Integrationsdebatte aus Sicht der Regierungsforschung“ (Hrsg. Christoph Bieber, Andreas Blätte, Karl-Rudolf Korte, Niko Switek) , der Ende 2016 im Springer VS Verlag erscheint. (mehr …)

Prof. Dr. Ulrich von Alemann: Nordrhein-Westfalen – Ein Land blickt nach vorn

Ulrich von Alemann: Nordrhein-Westfalen - Ein Land blickt nach vornDas Buch ist eine Landeskunde, die auf qualitativ hochwertigem Niveau, unterhaltsam daherkommt. Ulrich von Alemann hat zahlreiche wissenschaftliche Publikationen über die Politik in NRW vorgelegt.

Das spürt man. Denn mit großer Leichtigkeit liefert er viel für die Leser. Fünf Gründe sprechen laut Karl-Rudolf Korte besonders für die Lektüre des Buches.

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Anmerkungen aus komparativer Sicht zum Politikmanagement in der Einwanderungsgesellschaft

Prof. Dr. Hans-Joachim LauthEs gehört zu den ‚Wahrheiten‘ zu erklären, dass Migration kein zeitlich befristetes Phänomen ist. Wie manche Autoren sagen, leben wir im Zeitalter der Migration. Integration ist daher eine prioritäre Aufgabe, um Fehlentwicklungen wie in Frankreich und Belgien zu vermeiden. Zusammen mit der Klärung der Regelung der Zuwanderung bildet sie einen zentralen Fokus politischen Handelns in den nächsten Jahren.

Wie genau sich die verschiedenen Migrationsformen im Kontext von Politikmanagement steuern lassen und welche konkreten Aufgaben damit verbunden sind, klärt Prof. Dr. Hans-Joachim Lauth in seinem Forschungspapier, das eine Vorabveröffentlichung seines Beitrags aus dem Band “Regieren in der Einwanderungsgesellschaft. Impulse zur Integrationsdebatte aus Sicht der Regierungsforschung” (Hrsg. Christoph Bieber, Andreas Blätte, Karl-Rudolf Korte, Niko Switek) ist, der Ende 2016 im Springer VS Verlag erscheint. (mehr …)