Der Dreikampf ums Kanzleramt – Erste Ergebnisse einer Studie zum TV-Triell in ARD und ZDF am 12. September 2021

Wie wurde das zweite TV-Triell zwischen Annalena Baerbock (Grüne), Armin Laschet (CDU) und Olaf Scholz (SPD) von den Zuschauer:innen wahrgenommen? Welche Wirkungen gingen von diesem audio-visuellen Schlagabtausch auf die Zuseher:innen aus? Und welche:r Kandidat:in konnte mit seinen bzw. ihren Aussagen überzeugen? Uwe Wagschal, Thomas Waldvogel, Samuel Weishaupt und Linus Felten vom Projektteam Debat-O-Meter der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg geben in ihrer Instant-Analyse Antworten auf diese Fragen.

Wie wurde das zweite TV-Triell zwischen Annalena Baerbock (Grüne), Armin Laschet (CDU) und Olaf Scholz (SPD) von den Zuschauer:innen wahrgenommen? Welche Wirkungen gingen von diesem audio-visuellen Schlagabtausch auf die Zuseher:innen aus? Und welche:r Kandidat:in konnte mit seinen bzw. ihren Aussagen überzeugen? Antworten auf diese Fragen bietet die Instant-Analyse des TV-Triells in ARD/ZDF am 12. September 2021. Sie basiert auf Daten des sogenannten Debat-O-Meters, einer Online-Anwendung, mit der Nutzer:innen ihre unmittelbaren Eindrücke über eine Debatte in Echtzeit wiedergeben können.

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Digitalland Deutschland – Blick nach außen, Fokus nach vorn

Christoph Bieber und Andreas Blätte von der NRW School of Governance geben gemeinsam mit Svenja Falk und den Kolleginnen und Kollegen von Accenture Enblicke in das Digitalland Deutschland und stellen in Ihrer Studie Thesen für eine erfolgreiche Governance der Digitalisierung in Deutschland auf. Wie kann sich Deutschland organisatorisch neu aufstellen um die hoch gesteckten Digitalisierungsziele zu erreichen? Wie gewinnbringend ist die Debatte um ein Digitalisierungsministerium? Und welche Governance-Strukturen könnte sich Deutschland von den europäischen Nachbarländern abschauen?

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Auf Stimmenfang im Netz – Analysen zum laufenden Online-Wahlkampf

 Wie machen die Parteien Wahlkampf in den sozialen Medien? Welche Plattformen werden am häufigsten von wem genutzt? Und welche Werbestrategien setzen die Kandidat:innen online ein?
Katharina Maubach, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kommunikationswissenschaft der Westfälischen Wilhems-Universität Münster und Stephanie Geise, Vertretungsprofessorin für Digitale Kommunikation am ZeMKI der Universität Bremen, behandeln diese Fragen und beleuchten wie sich der Ton im Bundestagswahlkampf 2021 geändert hat.

 

 Alle Jahre wieder… findet in Deutschland der Bundestagswahlkampf statt. Der aktuelle Wahlkampf ist dabei in vielerlei Hinsicht außergewöhnlich. Zunächst stellt die CDU nach 16 Jahren Kanzlerschaft von Angela Merkel mit Armin Laschet einen neuen Kanzlerkandidaten, wobei dieser als Nachfolger von Merkel keinen Amtsbonus mitbringt. Zudem ist der laufende Bundestagswahlkampf stark durch aktuelle Problemlagen – insbesondere durch die Corona-Pandemie und den voranschreitenden Klimawandel – geprägt. Diese Ausgangssituation macht aus kommunikationsstrategischer Sicht sowohl eine stärkere Personalisierung des Wahlkampfes auf die Spitzenpolitiker:innen der Parteien als auch eine präsente Thematisierung dieser Wahlkampfthemen wahrscheinlich. 

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Tailoring the Truth

Matthias Diermeier from the German Economic Institute took a look at one-to-one communication between politicians and constituents in an experimental setting. How do parliamentarians answer to voter inquiries that contain misinformation or ‘fake news’? Politicians of established parties seem to be intrinsically driven by the ideal of a good democratic representative: They are responsive and do not tolerate misinformation. In contrast to that, AfD parliamentarians are more likely to tolerate ‘fake news’.

The rise of populist radical right parties (PRRPs) is largely seen to have been triggered by a dealignment between voters and political elites and to have triggered an increasing supply of misinformation. Consequently, the German populist radical right party Alternative für Deutschland (AfD) is strongly associated with the notion that ‘fake news’ endanger democracy. Whereas most studies focus on ‘fake news’ dynamics in social media, this contribution analyses one-to-one communication between politicians and constituents in an experimental setting.

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Bundestagswahl 2021: Und alle vier Jahre grüßt… die Wahlpflicht!

Dr. Per Holderberg, der an der Universität Hildesheim lehrt und forscht, wirft einen Blick auf die Wahlpflicht, die angesichts sinkender Wahlbeteiligung immer wieder diskutiert wird. Wie lässt sich die Wahlpflicht demokratietheoretisch einbetten? In welche Richtung hätte eine Wahlpflicht das Ergebnis der letzten Bundestagswahl beeinflusst? Und stößt die Wahlpflicht überhaupt auf Akzeptanz? Letztendlich muss man feststellen, dass sich andere Reformideen fester im Diskurs etabliert haben als die Wahlpflicht.

In den letzten 30 Jahren setzt sich der Trend einer sinkenden Wahlbeteiligung in Deutschland bei Bundestagswahlen fort. Historisch betrachtet sind die drei letzten Wasserstandsmeldungen des Bundeswahlleiters (2009 = 70,8 Prozent; 2013 = 71,5 Prozent; 2017 = 76,6 Prozent) die niedrigsten, welche in der Nachkriegsgeschichte gemessen worden sind. Als Reaktion auf die nachlassende Beteiligung an Wahlen diskutieren deutsche Politiker:innen und Journalist:innen sowie engagierte Wissenschaftler:innen mit an der Wahlrhythmik ausgerichteten Regelmäßigkeit die Einführung einer gesetzlichen Wahlpflicht.

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Kalter Krieg oder Neue Weltordnung

Prof. Dr. Jürgen Rüttgers, Ministerpräsident a.D., Bundesminister a.D. und Professor an der Universität Bonn, wirft einen Blick auf die sich verändernde Weltordnung und das sich verändernde Machtgefüge zwischen den USA, China und Russland. Welche Rolle könnte Europa in dieser Weltordnung einnehmen und was ist dabei von zentraler Bedeutung? Fest steht, dass die internationale Zusammenarbeit mit anderen Staaten für Europa unerlässlich ist.

Als im Jahre 1989/90 die Menschen in der DDR mit Kerzen in den Händen aufstanden, um für die Freiheit und die Einheit des deutschen Volkes zu demonstrieren, wussten und sahen sie, dass die Diktaturen in Europa den Kampf verloren hatten. Die Ungarn beendeten den Kalten Krieg, indem sie den Eisernen Vorhang öffneten. (mehr …)

Der Polit-Kompass: Eine neue VAA zum aufkeimenden Populismus

Jan Philipp Thomeczek von der Universität Münster und seine Kolleginnen und Kollegen aus dem PRECEDE-Projekt stellen mit dem Polit-Kompass eine neue Online-Wahlhilfe vor. Im Gegensatz zu anderen Tools zur Entscheidungshilfe umfasst der neue Polit-Kompass nicht nur die klassische Links-Rechts Dimension, sondern darüber hinaus auch eine Populismus-Dimension.

Mit der Covid19-Pandemie haben bei Wahlen digitale Beteiligungsinstrumente und insbesondere Onlinewahlhilfen (Voting Advice Application, VAA) einen besonderen Stellenwert erlangt (Kersting 2021). Mit dem Polit-Kompass wurde ein Tool entwickelt, das bei der politischen Orientierung unterstützen soll und gleichzeitig eng an die politikwissenschaftliche Forschung angebunden ist. Dabei umfasst er neben einer allgemeinen Links-Rechts-Dimension auch eine Populismus-Dimension

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Die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt

Foto: Philipp Körner

Dr. Roger Stöcker von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg lässt die Ergebnisse der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt Revue passieren. Wie fügt sich der Wahlsieg der CDU unter Führung von Reiner Haseloff in die noch vergleichsweise junge Geschichte des Bundeslandes ein? Wie schnitten die einzelnen Parteien ab und welche Optionen für eine Regierungskoalition liegen auf dem Tisch?

Einigen Akteuren scheint Sachsen-Anhalt als das „unbekannteste aller Bundesländer“. Ja, blickt man zurück auf die relativ kurze Geschichte des – nach 1990 aus den ehemaligen DDR-Bezirken Magdeburg und Halle entstandenen – „Kunstgebildes“, erscheint das Land für den Außenstehenden zunächst recht konturlos. Daran änderte auch die jahrelange Werbekampagne vom „Land der Frühaufsteher“, welche an den zahlreichen, Sachsen-Anhalt kreuzenden Autobahnen prangte, wenig. Blickt man in die Zeit vor 1990, so hat Sachsen-Anhalt historisch sehr wohl viel zu bieten.

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Friedbert W. Rüb: Das Jahrhundert der Politik.

“Das Jahrhundert der Politik. Eine Geschichte des 20. Jahrhunderts im Licht ihrer Politikbegriffe” von Friedbert Rübergegangen hat Vermächtnis-Charakter, so Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte von der NRW School of Governance an der Universität Duisburg-Essen. Die Kapitel sind abgeschlossen und stehen für sich als exzellente Kleinode und Fundgrube traditioneller Zugänge.

Das Buch hat Vermächtnis-Charakter. Friedbert Rüb systematisiert sein Denken und Schreiben, das er sich über viele Jahrzehnte über Politik und das Politische erarbeitet hat. Er strukturiert es durch den Wandel an Politikbegriffen. Dies verengt er wiederum auf semantische Veränderungen, die allerdings eher unscharf als Pfad genutzt werden. Denn semantische Exkursionen im engeren Sinne leistet das Buch nicht.

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Thomas de Maizière, Karl-Ludwig Kley: Die Kunst guten Führens.

Mit dem Band “Die Kunst guten Führens” legt Thomas de Mazière – nun gemeinsam mit Ko-Autor Karl-Ludwig Kley – schon das zweite wichtige Buch zur Regierungskunst vor, so Prof. Dr. Karl- Rudolf Korte von der NRW School of Governance an der Universität Duisburg-Essen.  Mit reflektierten und systematischen Zugängen liefert de Mazière Einblicke in die Innensicht der Macht, die Forschende für die Regierungsforschung benötigen.

Thomas de Maizière legt nun schon das zweite wichtige Buch zur Regierungskunst vor. Seine Monografie „Regieren“ (2019) setzt er mit diesem neuen Buch in einen komparativen Kontext, konkret der Fragestellung des Führens in der Wirtschaft. Erneut kann er mit seinen sehr reflektierten und systematischen Zugängen – angereichert mit praktischen Beispielen aus der Politik und seinen vielen Regierungsämtern – eine Innensicht der Macht skizzieren, die wir als Spiegelung für unsere Analysen zur Regierungsforschung in theoretischer und methodischer Weise benötigen.

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