Call for Papers: Interessenvermittlung und Politikwandel

Die politikwissenschaftliche Forschungsagenda beschäftigt sich seit mehreren Jahren verstärkt mit der Diskrepanz zwischen politischem Agenda Setting und Erfolgsfaktoren in Politikwandelprozessen. Während die Themensetzungsprozesse kurzfristig ein hohes Maß an Bewegung und Variation aufweisen, lässt sich die politische Wirksamkeit für einen Politikwandel oftmals nur über jahrelange Zeiträume nachzeichnen.  Ein prominentes Beispiel für diesen Widerspruch ist die „Fridays For Future“-Bewegung. Seit Dezember 2018 erregt die Bewegung – mit dem Gesicht der Bewegung Greta Thunberg – durch ihre freitäglichen Klimastreiks immer wieder Aufmerksamkeit.

Vor diesem Hintergrund soll der Schwerpunkt „Interessenvermittlung und Politikwandel“ von Regierungsforschung.de beleuchten, welche Akteure und Strategien bei der Interessenvermittlung eine Rolle spielen und welchen Einfluss diese auf langfristigen Politikwandel ausüben. Gesucht werden Kurzanalysen, Essays und Forschungspaper, die verschiedene Facetten und Prozesse dieses Themas abbilden. Der Schwerpunkt startet im Herbst 2019.

Call for Papers

Interessenvermittlung und Politikwandel

Schwerpunkt des wissenschaftlichen Online-Journals Regierungsforschung.de

Die politikwissenschaftliche Forschungsagenda beschäftigt sich seit mehreren Jahren verstärkt mit der Diskrepanz zwischen politischem Agenda Setting und Erfolgsfaktoren in Politikwandelprozessen. Während die Themensetzungsprozesse kurzfristig ein hohes Maß an Bewegung und Variation aufweisen, lässt sich die politische Wirksamkeit für einen Politikwandel oftmals nur über jahrelange Zeiträume nachzeichnen.  Ein prominentes Beispiel für diesen Widerspruch ist die „Fridays For Future“-Bewegung. Seit Dezember 2018 erregt die Bewegung – mit dem Gesicht der Bewegung Greta Thunberg – durch ihre freitäglichen Klimastreiks immer wieder Aufmerksamkeit. Mit dem Sommerkongress der Bewegung Anfang August 2019 in Dortmund schaffte es die Bewegung trotz Sommerferien in die Medien. Auch von der Politik blieben diese Art der Interessenvermittlung und die klimapolitischen Ziele der Bewegung nicht unbeachtet. Durch die Beharrlichkeit der Streikenden haben es Umwelt- und Klimaschutz wieder auf die politische Agenda geschafft. Sogar die CSU hat sich inzwischen dem eigentlichen Kernthema der Grünen intensiv angenommen und möchte den Klimaschutz im Grundgesetz verankern. Bei der politischen Wirksamkeit lassen sich mit Blick auf die empirische Erfahrung anderer Bewegungen jedoch Fragezeichen setzen. So bewies beispielsweise die Anti-Atombewegung einen langen Atem und erreichte mit dem zweiten Atomausstieg erst nach über einer Generation ihre Ziele.

Langfristiger Politikwandel benötigt also sowohl eine Vielfalt von gesellschaftlichen, politischen und wissenschaftlichen Akteuren, die zusammenarbeiten, als auch Geduld. Der Bereich Klimaschutz und „Fridays for Future“ sind dabei nur ein Beispiel von vielen: Auch Wirtschaftsverbände, Arbeitnehmer und -geber, Sportorganisationen, Kirchen und Berufsorganisationen betreiben Interessenvermittlung. Ihre Strategien, Interessen und ihr Organisationsgrad sind dabei so vielfältig wie die Organisationen selbst. Vor diesem Hintergrund soll der Schwerpunkt „Interessenvermittlung und Politikwandel“ von Regierungsforschung.de beleuchten, welche Akteure und Strategien bei der Interessenvermittlung eine Rolle spielen und welchen Einfluss diese auf langfristigen Politikwandel ausüben. Gesucht werden Kurzanalysen, Essays und Forschungspaper, die verschiedene Facetten und Prozesse dieses Themas abbilden. Der Schwerpunkt startet im Herbst 2019.

Beitragsformate und -umfang

Kurzanalysen und Essay: 4 – 8 Seiten Text (ohne Literaturverzeichnis)

Forschungspaper: 15 – 20 Seiten Text (ohne Literaturverzeichnis)

Einreichung von Beitragsvorschlägen

Beitragsvorschläge sind als aussagekräftige Abstracts bzw. Beitragsskizzen von ca. einer halben Seite mit Angabe des Beitragsformats (Kurzanalyse, Essay, Forschungspaper) einzureichen. Abgabetermin für die Einreichung der Abstracts bzw. Skizzen ist der 14. Oktober 2019. Bitte senden Sie diese als Word-Datei (*.docx) an die Redaktion von Regierungsforschung.de, z. Hd. Julia Rakers, E-Mail: julia.rakers@uni-due.de.Besonders freuen wir uns über Beitragsvorschläge von Nachwuchswissenschaftlern.

Auswahl der Beiträge

Als Kriterien für die Auswahl der Beiträge auf Basis der Abstracts bzw. Beitragsskizzen gelten insbesondere die inhaltliche Passung zum Schwerpunktthema, die Relevanz für die wissenschaftliche Regierungsforschung und die politische Praxis und die Aktualität des Beitragsthemas, Stringenz und Prägnanz der Darstellung und die Originalität der Idee. Die Redaktion behält sich zudem vor, bei der Auswahl der Beiträge auch die Gesamtkonzeption und inhaltliche Ausgewogenheit des Schwerpunktes zu berücksichtigen.

Die Ergebnisse des Auswahlverfahrens werden bis 21. Oktober 2019 bekannt gegeben. Danach haben die ausgewählten Autorinnen und Autoren die Gelegenheit, die Beiträge auszuarbeiten. Zur Übermittlung der Beiträge werden, abhängig vom Format und thematischen Schwerpunkt des Beitrags, individuelle Absprachen mit den jeweiligen Autoren getroffen.

Regierungsforschung.de (http://regierungsforschung.de/) ist das wissenschaftliche Online-Journal der NRW School of Governance am Institut für Politikwissenschaft der Universität Duisburg-Essen in Duisburg.

Teile diesen Inhalt:

Artikel kommentieren

* Pflichtfeld