In Zeiten der fortschreitenden Klimakrise und den daraus resultierenden Konsequenzen für Politik und Gesellschaft erfordert es eine grundlegende Neuausrichtung des politischen Denkens und Handelns. Umbrüche geschehen nicht von heute auf morgen und grundlegende Veränderungen benötigen Zeit – das weiß auch Dr. Dirk Messner, Vorsitzender des Umweltbundesamts. Im Rahmen der PD-Gastprofessur lehrte er an der NRW School of Governance, um gemeinsam mit Studierenden in unterschiedlichen anwendungsorientierten Formaten Fragen zu bearbeiten wie: Wer partizipiert in Deutschland wie im Feld der Klimapolitik? Welche Effekte hat das für die Politik des Klimaschutzes, für Politikberatung und Verwaltung? Wie sieht die Dekarbonisierungsstrategie der Bundesregierung eigentlich aus? Und welche Rolle (kann) die Forschung zu Künstlicher Intelligenz bei Klimaschutz und Nachhaltigkeitsfragen spielen?
Dieser gemeinsame Schwerpunkt mit der PD bündelt die Ergebnisse des Seminars “Transformation politischer Partizipation in Deutschland” unter der Leitung von Dr. Kristina Weissenbach und mit Dr. Dirk Messner.
Transformation zur Nachhaltigkeit
Transformation bedeutet, vorhandene Strukturen und Systeme zu überdenken und anzupassen, um nachhaltige Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit zu finden. Wie kann das in der öffentlichen Verwaltung gelingen? Darüber spricht Kristina Weissenbach, die an der NRW School of Governance an der Universität Duisburg-Essen forscht, mit Yvonne Balzer, die Mitglied der Geschäftsleitung der PD in Düsseldorf ist. Auf welche Hürden stößt man, um der Herausforderung der Nachhaltigkeit in der Verwaltung zu begegnen? Welche innovativen Ansätze strategischen Handelns in der Verwaltung können zu einer erfolgreichen Kooperation mit der Wissenschaft führen? Diese und weitere Fragen beantwortet Yvonne Balzer im Interview.
Klimaschutz – zivilgesellschaftliche Bewegung oder Elitenprojekt?
Fridays for Future hat das Thema Klimaschutz durch Proteste wirkungsmächtig auf die politische Agenda gesetzt. Doch wie zugänglich sind zivilgesellschaftliche Akteure wie Fridays For Future wirklich? Wer beteiligt sich und wer ist ausgeschlossen? Und welche Konsequenzen hat die Zusammensetzung der Engagierten für die Klimapolitik? Sinah Hartmann, die den Master Politikmanagement, Public Policy und öffentliche Verwaltung an der NRW School of Governance an der Universität Duisburg-Essen studiert, ist diesen Fragen nachgegangen.
Koordination in der Klimapolitik im Lichte des Klimaneutralitätsparadigmas
Inwiefern beeinflusst das Klimaneutralitätsparadigma die Diskurse und diese Forderungen um Koordination in der Klimapolitik? Passen sich bereits bestehende Koordinationsgefüge an oder bleibt alles beim Alten? Jana Stingl, die den Master Politikmanagement, Public Policy und öffentliche Verwaltungan der NRW School of Governance an der Universität Duisburg-Essen studiert, betrachtet die Koordination in der Klimapolitik aus dem Blickwinkel der Klima-Governance.
Theoretische Perspektiven auf Multi-Akteurs-Partnerschaften im Kontext von Klimaschutzpolitik und Klimaneutralität
Kooperation ist im Bereich der Klimapolitik und des Klimaschutzes unerlässlich. Dabei rücken auch alternative Formen der Zusammenarbeit als Teil der Problemlösung in den Fokus wie beispielsweise Multi-Akteurs-Partnerschaften als Modelle der Zusammenarbeit zwischen staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren. Daraus ergibt sich die Frage, welchen Beitrag Multi-Akteurs-Partnerschaften, als eine alternative Form der Zusammenarbeit, zum Klimaschutz und dem spezifischen Ziel der Klimaneutralität leisten können und wie die Legitimität von Multi-Akteurs-Partnerschaften zu bewerten ist? Johanna Moster, die an der NRW School of Governance an der Universität Duisburg-Essen studiert, wirft einen Blick auf diese Frage.
Klimaretter oder Klimaextremisten?
Die Protestaktionen und der Aktivismus der Letzen Generation polarisieren. 2022 nahm die Klimaschutzbewegung aufgrund diverser unkonventioneller Protestformen einen zentralen Stellenwert in zahlreichen Diskussionen auf unterschiedlichsten Ebenen ein. Wie argumentieren Medien in der Berichterstattung über die Letzte Generation? Wie werden der Nutzen und die Gefährdung durch die Protestaktionen bewertet? Tom Höpfner und Aryan Shooshtari, die an der NRW School of Governance an der Universität Duisburg-Essen studiert haben, werfen einen Blick auf die mediale Berichterstattung zur Letzten Generation.
Wann wird worüber wie berichtet?
Die Letzte Generation erregt mit ihren Protestaktionen im Kampf für den Klimaschutz häufig mediale Aufmerksamkeit. Inwieweit führen die von der Letzten Generation verwendeten aufmerksamkeitsgenerierenden Techniken zu einer massenmedialen Fokussierung auf bestimmte Aspekte ihrer Protestaktionen sowie zu spezifischen Bewertungen dieser im ersten Halbjahr 2022? Jonas Zischweski, der den Master Politikmanagement, Public Policy und öffentliche Verwaltung an der NRW School of Governance an der Universität Duisburg-Essen studiert, hat die Berichterstattung untersucht.