Die Transformation politischer Partizipation: Digitale Opposition, digitale Bewegungen und neue Parteien

In den 2000er Jahren hat “das Internet” politische Teilhabe, politische Opposition, politische Organisationen und politische Institutionen transformiert. Digitale Interaktionen verändern soziale Beziehungen und damit auch Form und Funktionen von sozialen Bewegungen und Protesten. Unter bestimmten Bedingungen führte dies zu Neugründungen politischer Parteien, wie beispielsweise der “Piraten”-Parteien, die ihre Wurzeln in bestehenden online communities haben. In den letzten zehn Jahren beobachten wir zudem eine Welle neuer (digitaler) Parteien in den EU Mitgliedstaaten oder auch transnationale Parteibewegungen wie das Democracy in Europe Movement (DiEM 25) die auf internet-basierte Technologien und das Verständnis netzwerkartiger Aushandlungsprozesse setzen – und damit Druck auf etablierte Parteien ausüben.

Der Schwerpunkt “Die Transformation politischer Partizipation” systematisiert das Wissen zu digitalem Aktivismus, digitalen Bewegungen und digitalen Parteien. Am Beispiel unterschiedlicher Typen und konkreter Fälle von Online Aktivismus, digitalen Bewegungen und digitalen Parteien aus den EU-Mitgliedstaaten und der USA diskutieren die einzelnen Student-Essays aktuelle Fälle, Fragestellungen und Interaktionsmuster zwischen digitalem und analogen Protest, sozialen Bewegungen und Parteien. Die Autor:innen des Schwerpunktes studieren das Masterprogramm “Politikmanagement, Public Policy und öffentliche Verwaltung” an der NRW School of Governance am Institut für Politikwissenschaft der UDE. Die Essays sind im Kurs “Digital Activism, Digital Oppostion, Digital Movements, Digital Parties” unter der Leitung von Dr. Kristina Weissenbach.

SPD im digitalen Wandel: Volle Server, leere Ortsvereine

Finn Schenkin, der das Masterprogramm “Politikmanagement, Public Policy und öffentliche Verwaltung” an der NRW School of Governance an der Universität Duisburg-Essen studiert, wirft einen Blick auf die SPD im digitalen Wandel. Was können politische Parteien wie die SPD von sozialen Bewegungen wie Fridays for Future lernen? Der digitale Raum hätte auch für Parteien ein enormes Mobilisierungspotenzial, so der Autor.

 

Origin matters

Patrick Schönowski, der den Master “Politikmanagement, Public Policy und öffentliche Verwaltung” an der NRW School of Governance an der Universität Duisburg-Essen studiert, nimmt einen Praxisabgleich zwischen Bewegungen vor, die im digitalen Raum agieren bzw. ihren Ursprung im digitalen Raum haben. Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede zeigt ein Vergleich zwischen Extinction Rebellion als einer digital agierenden Bewegung und Anonymous als einer Bewegung mit Ursprung im digitalen Raum?

Black Lives Matter

Nickolas Lünenborg, der den Master “Politikmanagement, Public Policy und öffentliche Verwaltung” an der NRW School of Governance an der Universität Duisburg-Essen studiert, argumentiert, dass dass einer der Hauptgründe für den Erfolg die gute Kompatibilität von der Bewegung Black Lives Matter und dem gewählten Medium Twitter ist. Das Vorgehen der Bewegung entspricht an vielen Stellen der Logik der sozialen Medien.

Partizipation in einer digitalen Epoche

Markus Cammerzell, der den Master “Politikmanagement, Public Policy und öffentliche Verwaltung” an der NRW School of Governance an der Universität Duisburg-Essen studiert, kritisiert die Trennung zwischen Aktivismus und Protesten, die online und analog stattfinden. Beide Formate haben ihre Stärken und Schwächen und in der Praxis weisen Proteste häufig sowohl digitale als auch analoge Komponenten auf. Für ein Verständnis von Aktivismus und Protest scheint es produktiv, auf eine strikte Trennung zu verzichten, beide Formen zusammen zu denken und auf ein hybrides Verständnis hinzuarbeiten.

Bewegungsnähe – ein Strukturmerkmal von neuen, erfolgreich etablierten Parteien?

Tanja Arnold, die den Master “Politikmanagement, Public Policy und öffentliche Verwaltung” an der NRW School of Governance an der Universität Duisburg-Essen studiert, analysiert das Wechselverhältnis von Parteien und sozialen Bewegungen in Deutschland und zieht exemplarisch dazu die Grünen und die AfD heran. Wie viel soziale Bewegung steckt in diesen Parteien, als diese sich neu gründeten? Stellt Bewegungsnähe ein Strukturmerkmal von neuen Parteien dar?

MERA25 – Für Vision und Verantwortung

Ana Alba Schmidt, die den Master “Politikmanagement, Public Policy und öffentliche Verwaltung” an der NRW School of Governance an der Universität Duisburg-Essen studiert, wirft einen Blick auf die Bewegungspartei MERA25, deren Parteimitglieder sich stets als Aktivist*innen begreifen. Wie lässt sich die Wahlpolitik von MREA25 aus demokratietheoretischer und -praktischer Perspektive einordnen?