Die Kanzlerkandidatur ist das ranghöchste politische Ehrenamt, das in dieser Demokratie zu vergeben ist. Zugleich ist es in der Geschichte Deutschlands das erfolgloseste. Die meisten Bundestagswahlen bestätigten die amtierenden Kanzler. Von den acht Bundeskanzlern seit 1949 kamen als Kanzlerkandidat einer Oppositionspartei nur Gerhard Schröder (1998, rot-grün) und Angela Merkel (2005, Große Koalition) durch Bundestagswahlen ins Amt. Wie kaum ein anderes Spitzenamt lebt die Kanzlerkandidatur von der Aura des Heldenmotivs: Einer gegen alle! Die extreme Personalisierung ist ein Tribut an die Spielregeln der Mediendemokratie. Aufmerksamkeit ist die Machtprämie. Personen sind allemal interessanter als Sachprobleme.
Dieser Beitrag ist eine aktualisierte und überarbeitete Version von Korte, Karl-Rudolf (2012): Wie reagiert die Kanzlerpräsidentin auf Peer Steinbrück? Erschienen in Berliner Republik. Das Debattenmagazin. Ausgabe 6/2012 – Die neue Wanderung. Wir bedanken uns bei der Redaktion der Berliner Republik für die Möglichkeit zur Zweitverwertung dieses Beitrags
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Umarmungsstrategien der Union: Wie Merkel auf Steinbrück reagiert.
Zitationshinweis
Korte, Karl-Rudolf (2013): Umarmungsstrategien der Union: Wie Merkel auf Steinbrück reagiert. Für Bundeskanzlerin Angela Merkel reicht im Wahlkampf die Verteidigung der Stellung der Union als stärkste Partei. Erschienen in: Regierungsforschung.de, Politikmanagement & Politikberatung. Online verfügbar unter: http://www.regierungsforschung.de/dx/public/article.html?id=188