Zur Stunde startet die jährliche Konferenz des führendne US-amerikanischen Berufs- und Fachverbands der Politikwissenschaft: Bereits zum 110ten Mal treffen sich Vertreterinnen und Vertreter aller Subdisziplinen um bis zum 31. August unter dem Thema „Politics after the Digital Revolution“ über aktuelle Entwicklungen und Tendenzen des Faches und des politischen Geschehens zu debattieren.
Die American Political Science Association (APSA) wurde 1903 in Washington, D.C. gegründet und kann auf eine Liste namhafter Präsidenten zurückblicken. Auf dieser finden sich die Namen einiger Größen des Fachs wie der in diesem Jahr verstorbene Robert Dahl, Gabriel Almond, Seymour Lipset oder Samuel Huntington.
In diesem Jahr stehen Blockbuster-Themen wie Big Data und Social Media ganz oben auf der Agenda. So widmen sich zentrale Panel beispielsweise der Bedeutung sozialer Medien für die Generierung einer politischen Öffentlichkeit im arabischen Raum und in autoritären Regimen oder dem Einfluss digitaler Technologien auf die Wahlkampforganisation. Doch auch fachspezifische Fragen werden adressiert und die Relevanz der Politikwissenschaft für die Gesellschaft auf aktuelle Probleme der staatlichen Förderung bezogen.
Traditionell findet die jährliche APSA-Tagung rund um den Labor-Day statt, der in den USA am ersten Montag im September als beliebter Familienfeiertag begangen wird. Diese Praxis stößt bisweilen auf (humoristische) Kritik, so dass nun eine Petition zur Verlegung der Konferenz gestartet wurde. Der unglücklichen Ansetzung zum Trotz werden sich auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Mitglieder der 18.000 PolitikwissenschaftlerInnen umfassenden Dachorganisation in der US-Hauptstadt einfinden.