Black Lives Matter

Nickolas Lünenborg, der den Master “Politikmanagement, Public Policy und öffentliche Verwaltung” an der NRW School of Governance an der Universität Duisburg-Essen studiert, argumentiert, dass dass einer der Hauptgründe für den Erfolg die gute Kompatibilität von der Bewegung Black Lives Matter und dem gewählten Medium Twitter ist. Das Vorgehen der Bewegung entspricht an vielen Stellen der Logik der sozialen Medien.

 

Seit den 2010er-Jahren ist das Phänomen der digitalen Bewegungen weltweit in Erscheinung getreten, beispielsweise mit der Protestbewegung Occupy Wall Street, dem Arabischen Frühling, aber auch der Civil Rights Bewegung Black Lives Matter (BLM). Heute ist BLM ein globales Netzwerk und eine dezentralisierte Bewegung mit dem Ziel, das unterdrückende System, welches die Leben der afroamerikanischen Minderheiten gefährdet, in den Diskussionsraum zu stellen und anzugehen. BLM ist online gegründet worden.

Black Lives Matter

Erfolg durch die Kompatibilität mit Twitter

Autor

Nickolas Lünenborg studiert das Masterprogramm “Politikmanagement, Public Policy und öffentliche Verwaltung” an der NRW School of Governance am Institut für Politikwissenschaft der UDE. Der Essay ist im Kurs “Digital Activism, Digital Oppostion, Digital Movements, Digital Parties” unter der Leitung von Dr. Kristina Weissenbach entstanden.

Einleitung

Seit den 2010er-Jahren ist das Phänomen der digitalen Bewegungen weltweit in Erscheinung getreten, beispielsweise mit der Protestbewegung Occupy Wall Street, dem Arabischen Frühling, aber auch der Civil Rights Bewegung Black Lives Matter (BLM) (Campbell 2018, 146; Emejulu und McGregor 2019, 7). Heute ist BLM ein globales Netzwerk und eine dezentralisierte Bewegung mit dem Ziel, das unterdrückende System, welches die Leben der afroamerikanischen Minderheiten gefährdet, in den Diskussionsraum zu stellen und anzugehen (Alfred 2021, 13). BLM ist online gegründet worden – „born digital“ (Liebermann 2021, 714) – seitdem aber schnell über Social Media hinausgewachsen und hat eine offizielle Organisation gegründet sowie viele Proteste unter dem Hashtag #BlackLivesMatter organisiert (Edrington und Lee 2018, 294). Viele Protestierende waren zunächst online Bekannte und haben sich erst bei den Protesten in Person getroffen. Klar ist, dass die Komplexität und Reichweite der sozialen Beziehungen ohne die Technologie nicht möglich gewesen wäre (Emejulu und McGregor 2019, 8). Ebenfalls klar ist, dass Proteste von der Onlinewelt in die reale Welt zu bringen, beziehungsweise, dass ganze Bewegungen den Wechsel zwischen On- und Offlinewelt und umgekehrt schaffen, nicht selbstverständlich ist. BML ist allein deshalb besonders, da es die erste amerikanische große Bewegung ist, welche in den sozialen Medien ihren Ursprung hat (Hamilton 2016, 12). BLM schafft es auch heute, noch ein anderes Modell zu sein: eine moderne politische Bewegung, im Schnittpunkt zwischen online- und offline-Aktivismus (Campbell 2018, 157). Aufgrund der Größe forscht die Wissenschaft, so beispielsweise auch Liebermann (2021), daran, Gründe zu finden, warum genau BLM so einzigartig und groß ist. Ich argumentiere, dass einer der Hauptgründe für den Erfolg die gute Kompatibilität von BLM und dem gewählten Medium Twitter ist.

Ein kurzer Abriss der Entstehungsgeschichte

Um die Einzigartigkeit von BLM verstehen zu können, muss zunächst genauer auf die Geschichte geschaut werden. BLM ist der Ruf nach Gerechtigkeit und der Dringlichkeit, den systematisierten und teilweise institutionalisierten Rassismus in den Vereinigten Staaten von Amerika abzuschaffen und das Polizeisystem zu reformieren (Campbell 2018, 153). BLM bedeutet das Offensichtliche, – dass die Leben von Afroamerikanern etwas wert sind – etwas so Banales und etwas in Amerika bis dato nicht Realisiertes. BLM ist ein Statement: die Forderung von Gleichheit (Ilchi und Frank 2021, 377). Die Bewegung ist in Amerika entstanden, als George Michael Zimmerman, eine weißer Latino, in Florida freigesprochen wurde, nachdem er sich vor Gericht wegen des Mordes mit bedingtem Vorsatz an dem minderjährigen, unbewaffneten Afroamerikaner Trayvon Martin verantworten musste (Ruffin 2015). Aufgrund der Wut über die Ungerechtigkeit wurde der Hashtag #BlackLivesMatter von drei queeren afroamerikanischen Aktivistinnen, Alicia Garza, Patrisse Cullors und Opal Tometi, das erste Mal genutzt und verbreitete sich schnell über Twitter (Black Lives Matter 2021; Emejulu und McGregor 2019, 7). Die drei Aktivistinnen gründeten daraufhin die Organisation Black Lives Matter. Wichtig ist, dass es eine Unterscheidung zwischen der Kern-Organisation und dem Hashtag gibt und dass nicht alle Individuen und Gruppen, die auf BLM Protesten protestieren oder den Hashtag nutzen, BLM als Organisation unterstützen (Szetela 2020, 1377). Wenn im Folgenden von BLM geredet wird, ist damit die Bewegung einschließlich des Hashtags gemeint und nicht die institutionalisierte Organisation.

BLM hat eine Netzwerkstruktur, in der jeder gleichgestellt ist: Es gibt keine Hierarchie oder Führung und der Aufbau gleicht einer Netzwerkgesellschaft (Emejulu und McGregor 2019, 8). Daraus ergibt sich, dass es in dem von Mitgliedern gegründeten „Multi-issue social movement“ (Tillery 2019, 317) unterschiedliche Zielformulierungen gibt. So ist BLM für manche das Ziel der Einführung von reparations,1 für andere die Reform der Polizei, wieder andere reden von dem defunding der Polizei (Szetela 2020, 1359–60; Vaughan 2021, 700). Das Hauptziel, oder zumindest die grundlegende Richtung, bleibt aber die gleiche: Gerechtigkeit für die afroamerikanische Minderheit. Die Bewegung wuchs zwischen 2015 und 2020, weil in dieser Zeitspanne 135 unbewaffnete Afroamerikaner von Polizisten getötet wurden (Alfred 2021, 12). 2020 markiert den Höhepunkt der Spannungen. In dem Jahr kam es innerhalb von wenigen Monaten zu drei weiteren Toten, einer davon George Floyd in Minneapolis (Ruffin 2015). Wahrscheinlich auch aufgrund der Videoaufnahme, welche das brutale Vorgehen der Polizisten bei der Tötung von George Floyd dokumentierte, kam es zu großen Empörungswellen und zu einer Welle von zunächst nationalen, aber auch internationalen Protesten.

Warum ist BLM so erfolgreich?

Um zu klären, warum BLM so erfolgreich ist, muss genauer auf die dezentralisierte Netzwerkstruktur eingegangen werden. BLM hat, wie erwähnt, keine klare Führung, keinen wirklichen Handlungsplan und lehnt eine top-down Hierarchie ab. Durch das Fehlen einer klaren Führung und einer festen Organisation ist BLM dadurch inklusiver als andere Bewegungen (Clayton 2018, 457). Zudem wird BLM durch das Fehlen von allgemeinen festen Zielen und einem strikten Handlungsplan zu einem „umbrella framework“ (Vaughan 2021, 699), da Individuen, Gruppen und Organisationen, alle mit jeweils eigenen – sich zum Teil überschneidenden – Zielen agieren. Damit zeigt sich,  dass BLM viel mehr als eine Organisation, eine Bewegung oder ein Hashtag ist, nämlich der Ruf, von Demonstrierenden nach Gerechtigkeit (Clayton 2018, 458).

Eben hier findet sich einer der Punkte, die BLM wahrscheinlich so groß machten. Nämlich die gute Kompatibilität der dezentralisierten, hierarchielosen Bewegung und dem Prinzip von Social Media, welche ebenfalls im Kern eine dezentralisierte Idee ist. So ist beispielsweise auch Twitter (nicht das Unternehmen selbst, sondern die Plattform) im Kern dezentralisiert – denn auch hier gibt es keine Führungspersönlichkeit – und harmoniert mit der  Bottom-Up-Ansatz von BLM (Clayton 2018, 459). Auch die Öffentlichkeit ist durch Social Media größer geworden, die Technologie hat verändert wie wir miteinander kommunizieren: alle können teilnehmen und ihre Meinung in einem peer-to-peer Netzwerk teilen (Edrington und Lee 2018, 292–93). BLM konnte sich genau diese Netzwerkstruktur von Twitter gut zu eigen machen. Dadurch, dass der Hashtag so erfolgreich ist, gibt es unter diesem Hashtag ein Netzwerk, eine Community von Gleichdenkenden – oder zumindest in den meisten Fällen an das gleiche Grundziel glaubenden – Personen, welche diskutieren und sich gegenseitig – auch in der realen Welt – mobilisieren können (Ince, Rojas, und Davis 2017, 1818).

Ein weiterer Punkt der BLM auszeichnet, ist der massive Gebrauch von der digitalen Plattform um Nachrichten, Neuigkeiten und Infos miteinander zu teilen, sowie miteinander zu diskutieren und Proteste zu organisieren, aber auch Dinge – wie beispielsweise fehlerhaftes Polizeiverhalten – festzuhalten. Um die große Bedeutung des eigens geschaffenen Nachrichtenkanals nachzuvollziehen zu können, muss man beachten, dass 45 Prozent der US-Amerikaner ihre Nachrichten über Social Mediabekommen (Hamilton 2016, 27). BLM hat Twitter – unter dem Hashtag #BlackLivesMatter – instrumentalisiert und nutzt es als Seite für politische Bildung für BLM Aktivisten. Informationen über Vorfälle werden von Bürgerjournalisten online gestellt, von vielen Tausenden gesehen, gelesen, kommentiert und debattiert. BLM nutzt digitale Technologien um die eigene Idee weiter voranzutreiben, denn auf Social Media kann jeder kommentieren und lesen, dadurch lernen und beitragen (Campbell 2018, 156). Jeder kann Bilder, Live-Videos und Kommentare von den Demonstranten – oder auch Zeugen bei Verbrechen vor Ort – teilen. Hier spielt die eben angesprochene, gute Harmonie der dezentralisierten und informellen Struktur von BLM und Twitter – in welchem jeder nicht nur Empfänger, sondern auch der Sender und Verteiler (Creator and distributor) ist – einen großen Vorteil (Edrington und Lee 2018, 292).

Tatsächlich ist BLM umfassender und schafft nicht nur einen Kanal um Nachrichten zu verbreiten, sondern gar eine Gegenöffentlichkeit2 zu organisieren, beziehungsweise mit einer alternativen Nachrichtenquelle, die eigene Narrative zu kontrollieren. Wie es dazu gekommen ist, ist aus der Historie abzuleiten. Wenn man sich die Berichterstattung über Polizeigewalt gegen Afroamerikaner – vor 2020 – in den Medien genauer anschaut, sieht man, dass die meisten TV-Sender und Zeitungen das Thema mieden, oder ein Framing hatten, was die Aktionen der Polizei rechtfertigen sollte. Ein Beispiel für die negative Berichterstattung ist der bereits einleitend erwähnte Fall des, von einem weißen Zivilisten getöteten, minderjährigen Afroamerikaners, Trayvon Martin. Die konservativen Medien – wie Fox und OAN – stellten den Fakt in den Mittelpunkt, dass Trayvon Martin auf Social Media damit prahlte, Marihuana geraucht zu haben, zu kämpfen und Waffen zu besitzen (Liebermann 2021, 720–21). Eindeutig wurde hier eine negatives – bedrohliches – Bild von Trayvon Martin gezeigt. Das ist kein Einzelfall: Minderheiten leiden unter schlechter Repräsentation in den klassischen Medien. Ihre Stimmen bleiben oft unterrepräsentiert und ungehört (Liebermann 2021, 714). Das in den Medien verbreitete Bild gelangt aber ohne Zweifel auch auf Social Media, und ist nicht in einer Bubble. Dies ist, da Social Media so weit verbreitet ist, dass Beiträge der traditionellen Medien auf den sozialen Netzwerken gepostet oder gestreamt werden und somit auch auf den Plattformen zu finden sind (Hamilton 2016, 27). So reagierten auch die Twitter Nutzer unter dem Hashtag #BlackLivesMatter auf das Framing der Medien. Hier wird der minderjährige Afroamerikaner humanisiert, das Storytelling stellt vor allem seine Minderjährigkeit und das Tragen einer Packung Kaubonbons, die er bei sich hatte als er erschossen wurde – als Zeichen seiner jugendlichen Unschuld –  in den Mittelpunkt (Liebermann 2021, 720–21). Die Community unter dem Twitter Hashtag wehrte sich damit aktiv gegen die Darstellung von Trayvon als bedrohlichen Mann. So hat BLM durch Social Media einerseits Aufmerksamkeit gewonnen, andererseits einen Weg die „Zensur“3 zu umgehen und das eigene Framing zu zeigen gefunden, und vor allem auch die Möglichkeit Polizeigewalt zu dokumentieren und Aktivisten ebenso wie Beobachter zu informieren, geschaffen. Hier kann man zum einen wieder die enge und durchaus wichtige Bindung zu Twitter erkennen. Es wird nämlich gezeigt, dass durch den Hashtag die Stimme von einer Minderheit – welche in den traditionellen Medien nicht gehört wurde – eine Plattform geboten wurde. Ebenso kann gezeigt werden, dass das eigene Storytelling wichtig ist und BLM immer die Narrative zu kontrollieren zu können versuchte. Twitter ist hier also ein Mittel gegen die Verdrängung und hat das Potential die ungleiche Berichterstattung auszugleichen. Dies ist, da digitale Bewegungen eine direkte Sichtbarkeit und eine höhere Reichweite haben (Liebermann 2021, 726).

Man könnte gar so weit gehen und das Storytelling, welches auf Social Media geschah, nicht nur als Narrative, sondern, wie Liebermann (2021) es als eine Art kollektives, digitales Archiv bezeichnen. Dies geht über das Verständnis als alternatives Medium hinaus und ist mehr als ein Framing, welches sich dem Framing der etablierten Medien entgegenstellt, nämlich gar eine eigene Erinnerungskultur. Auch an diesem Punkt ist die Verbindung zu Twitter unabdinglich. Twitter spielte eine zentrale Rolle für BLM, da so einerseits die Forderungen der Aktivisten einer größeren Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden und andererseits wurde so das kollektive Gedächtnis – die kollektive Erinnerungskultur – nicht nur geschaffen sondern auch auf einer Plattform gezeigt, welche über die lokalen Grenzen hinausgeht (Liebermann 2021, 715). BLM konnte so auch eine bedeutende kollektive Identität schaffen und ein Wir-Gefühl – ein Zugehörigkeitsgefühl – schaffen. Dies stellt einen wichtigen Punkt für den Erfolg der Bewegung dar. (Hamilton 2016, 2–3). Twitter macht es möglich, für Aktivsten die allgemeine Erinnerungskultur zu beeinflussen, da nun auch Nicht-Aktivisten eine Alternative zu den institutionalisierten Erinnerungen zu schaffen (Liebermann 2021, 717). Grund für den Erfolg ist hier wieder Twitter, denn im Mittelpunkt steht bei Twitter – wie bereits erwähnt – der User-generierte Content. Nachrichten und Meinungen werden nicht von einer Redaktion vorgegeben (Ince, Rojas, und Davis 2017, 1817). Durch Twitter ist Politik nicht mehr allein von politischen Akteuren und den Mainstreammedien diskutiert und geframed,sondern von einer Vielzahl von Individuen (Liebermann 2021, 718). Diese Umstände passen ebenfalls sehr gut zu der führungslosen Bewegung.

Argumentation

Es konnte gezeigt werden, dass es sich bei BLM nicht um ein altes Konzept handelt, welches durch die Technologie verstärkt wurde, sondern viel mehr um einen neuen Typus. BLM geht weit über das Internet gestützte nach Laer und Aelst (2010) hinaus: es dient als Medienquelle, als alternative Nachrichten gegen das, was im Mainstream zu sehen ist und es ist eine Art Wissensnetzwerk für neue Aktivisten. Die Finanzierung findet primär online statt, es wird zu Spenden aufgerufen, Geld wird online gesammelt Onlinepetitionen unterschrieben. Alles, während der Protest auf der Straße weitergeht und das Netzwerk hier vor allem zur Koordination und Dokumentation genutzt wird. Es ist damit weder eine digitale Bewegung – da es durchaus große Protestaktionen in der realen Welt gab – noch eine Bewegung die digital gestützt ist – da das Digitale nicht allein zur Organisation des Straßenprotests genutzt wurde – sondern primär um die Narrative zu kontrollieren – sondern viel eher ein neuer Typus von Protestbewegungen. Wie genau dieser Typus zu fassen ist, bedarf weiterer Forschung.

Festhalten lässt sich an diesem Punkt aber, dass der Erfolg und die große Mobilisierungskraft der Bewegung damit zusammenhängt, dass die Bewegung von der Struktur und dem Aufbau sehr, dem mit von ihr gewählten Medium Twitter, harmoniert. Ebenfalls lässt sich festhalten, dass die wichtigste Waffe der Bewegung das Storytelling ist, also die eigenen Narrative zu kontrollieren und das Framing der Massenmedien herauszufordern (Campbell 2018, 156–57) um so die Realität des Rassismus in das Bewusstsein zu drängen. Die digitale Beteiligung und das Teilen von Informationen stärkt die Solidarität und bringt ein, für die Bewegung wichtiges Gemeinschaftsgefühl. Das führt dazu, dass Mitglieder die Bewegung weiterbringen/ vorantreiben und weitere Beziehungen in der Bewegung knüpfen (Campbell 2018, 157). Ein Wir-Gefühl wird dadurch gebildet. Auch hier entspricht das Vorgehen der Bewegung abermals der Logik der sozialen Medien: Storytelling durch user generated content und engagement.

Weitere Forschung zu dem Thema ist nötig, so könnte man sich genauer dem Vorgehen von BLM widmen, in dem die Tweets unter dem Hashtag #BlackLivesMatter in Information (also Nachrichten), Community (also alle Tweets, die ein Wir-Gefühl aufbauen) und Aktion (Tweets, die zur Aktion/Handlung aufrufen) zu klassifizieren und deren Häufigkeit zu analysieren. So könnte genauer analysiert werden, was bei der Bewegung der treibende Faktor ist. Edrington und Lee (2018, 295) haben eine solche Analyse zwar bereits durchgeführt, jedoch nur für den offiziellen BlackLivesMatter-Account und nicht für die Bewegung, welche unter dem Hashtag #BlackLivesMatter entstanden ist. Wie aber bereits gezeigt identifiziert sich der große Teil der Protestierenden weniger mit der Organisation, sondern der losen Bewegung. Eine Untersuchung der Tweets unter dem Hashtag wäre daher sinnvoll.

Quellenverzeichnis

Alfred, Mary V. 2021. „Race and the politics of exclusion: The socio-historical contexts of Black brutality and the emergence of the Black Lives Matter movement“. New Directions for Adult and Continuing Education 2021 (170): 9–19. https://doi.org/10.1002/ace.20421.

Black Lives Matter. 2021. „Herstory“. Black Lives Matter. 2021. https://blacklivesmatter.com/herstory/.

Campbell, Perri. 2018. „Occupy, Black Lives Matter and Suspended Mediation: Young People’s Battles for Recognition in/between Digital and Non-digital Spaces“. YOUNG 26 (2): 145–60. https://doi.org/10.1177/1103308817713584.

Clayton, Dewey M. 2018. „Black Lives Matter and the Civil Rights Movement: A Comparative Analysis of Two Social Movements in the United States“. Journal of Black Studies 49 (5): 448–80. https://doi.org/10.1177/0021934718764099.

Edrington, Candice LaShara, und Nicole Lee. 2018. „Tweeting a Social Movement: Black Lives Matter and its use of Twitter to Share Information, Build Community, and Promote Action“. Journal of public interest communications 2 (2): 289–306. https://doi.org/10.32473/jpic.v2.i2.p289.

Emejulu, Akwugo, und Callum McGregor. 2019. „Towards a radical digital citizenship in digital education“. Critical Studies in Education 60 (1): 131–47. https://doi.org/10.1080/17508487.2016.1234494.

Hamilton, Jordan. 2016. „The Role of Social Media in Social Movements: The Case of Black Lives Matter“. Fort Worth, Texas: Texas Christian University. https://repository.tcu.edu/bitstream/handle/116099117/11405/Hamilton__Jordan-Honors_Project.pdf?sequence=1&isAllowed=y.

Ilchi, Omeed S., und James Frank. 2021. „Supporting the Message, Not the Messenger: The Correlates of Attitudes towards Black Lives Matter“. American Journal of Criminal Justice 46 (2): 377–98. https://doi.org/10.1007/s12103-020-09561-1.

Ince, Jelani, Fabio Rojas, und Clayton A. Davis. 2017. „The social media response to Black Lives Matter: how Twitter users interact with Black Lives Matter through hashtag use“. Ethnic and Racial Studies 40 (11): 1814–30. https://doi.org/10.1080/01419870.2017.1334931.

Laer, Jeroen, und Peter Aelst. 2010. „Internet and Social Movement Action Repertoires“. Information Communication&Society (Dezember): 1146–71. https://doi.org/10.1080/13691181003628307.

Liebermann, Yvonne. 2021. „Born digital: The Black lives matter movement and memory after the digital turn“. Memory Studies14 (4): 713–32. https://doi.org/10.1177/1750698020959799.

Lynn, Samara, und Catherine Thorbecke. 2020. „What America Owes: How Reparations Would Look and Who Would Pay“. News. ABC News. 27. September 2020. https://abcnews.go.com/Business/america-owes-reparations-pay/story?id=72863094.

Ruffin, Herbert. 2015. „Black Lives Matter: The Growth of a New Social Justice Movement “. BlackPast (blog). 23. August 2015. https://www.blackpast.org/african-american-history/black-lives-matter-growth-new-social-justice-movement/.

Szetela, Adam. 2020. „Black Lives Matter at five: limits and possibilities“. Ethnic and Racial Studies 43 (8): 1358–83. https://doi.org/10.1080/01419870.2019.1638955.

Tillery, Alvin B. 2019. „What Kind of Movement is Black Lives Matter? The View from Twitter“. The Journal of Race, Ethnicity, and Politics 4 (2): 297–323. https://doi.org/10.1017/rep.2019.17.

Vaughan, Alan G. 2021. „Phenomenology of the Trickster Archetype, U.S. Electoral Politics and the Black Lives Matter Movement“. Journal of Analytical Psychology 66 (3): 695–718. https://doi.org/10.1111/1468-5922.12698.

Zitationshinweis:

Lünenborg, Nickolas (2022): Black Lives Matter, Erfolg durch die Kompatibilität mit Twitter, Student Paper, Erschienen auf: regierungsforschung.de. Online Verfügbar: https://regierungsforschung.de/black-lives-matter/

This work by Nickolas Lünenborg is licensed under a CC BY-NC-SA license.

  1. Reparations meint die Vergabe von finanziellen Entschädigungen an die afroamerikanische Minderheit für das Unrecht, was ihren Vorfahren in der US-amerikanischen Geschichte in der Zeit der Sklaverei angetan wurde (Lynn und Thorbecke 2020). []
  2. „Counter-public spaces“ (Liebermann 2021, 719). []
  3. Zensur meint hier nicht die staatliche Zensur, sondern viel eher eine indirekte Zensur durch das Agenda Setting der Medien. []

Teile diesen Inhalt:

Artikel kommentieren

* Pflichtfeld