Wann wird worüber wie berichtet?

Die Letzte Generation erregt mit ihren Protestaktionen im Kampf für den Klimaschutz häufig mediale Aufmerksamkeit. Inwieweit führen die von der Letzten Generation verwendeten aufmerksamkeitsgenerierenden Techniken zu einer massenmedialen Fokussierung auf bestimmte Aspekte ihrer Protestaktionen sowie zu spezifischen Bewertungen dieser im ersten Halbjahr 2022? Jonas Zischweski, der den Master Politikmanagement, Public Policy und öffentliche Verwaltung an der NRW School of Governance an der Universität Duisburg-Essen studiert, hat die Berichterstattung untersucht.

In einem Interview Mitte 2023 antworteten zwei Aktivisten der Letzten Generation (LG) auf die Frage, warum sie Autofahrer in ihrem Alltag behindern: „Weil ich keine bessere Protestform gefunden habe. Angemeldete Demos bringen zu wenig Aufmerksamkeit“ und „(…) wir leben in einer Welt, in der man Skandale braucht, um Aufmerksamkeit zu bekommen“ (Lintschnig 2023). Was die beiden Aktivisten hier zum Ausdruck bringen, steht sinnbildlich für die Anpassungsstrategie der Letzten Generation im Umgang mit den Massenmedien.

Wann wird worüber wie berichtet?

Massenmediale Resonanzen auf die Letzte Generation vor dem Hintergrund ihrer eingesetzten aufmerksamkeitsgenerierenden Techniken

Autor

Jonas Zischewski studiert im Master “Politikmanagement, Public Policy und öffentliche Verwaltung” an der NRW School of Governance an der Universität Duisburg-Essen. Der Essay ist im Kurs “Transformation politischer Partizipation in Deutschland” unter der Leitung von Dr. Kristina Weissenbach entstanden.

In einem Interview Mitte 2023 antworteten zwei Aktivisten der Letzten Generation (LG) auf die Frage, warum sie Autofahrer1 in ihrem Alltag behindern: „Weil ich keine bessere Protestform gefunden habe. Angemeldete Demos bringen zu wenig Aufmerksamkeit“ und „(…) wir leben in einer Welt, in der man Skandale braucht, um Aufmerksamkeit zu bekommen“ (Lintschnig 2023). Was die beiden Aktivisten hier zum Ausdruck bringen, steht sinnbildlich für die Anpassungsstrategie der Letzten Generation im Umgang mit den Massenmedien (Teune 2008, S. 540). Diese zeichnet sich v. a. dadurch aus, dass die Inszenierung des Protests nicht direkt und ausschließlich auf das Publikum abzielt, sondern auf den Versuch, mittels verschiedener Techniken der Aufmerksamkeitsgenerierung den Erwartungen und Mechanismen der Medien möglichst zu entsprechen und auf diesem Wege letztlich die eigene Zielgruppe oder gar die Weltöffentlichkeit zu erreichen (Rucht 2003, S. 7).

Nun sind Protestgruppen in der Regel darauf angewiesen, bei einem möglichst großen Publikum (massenmedial vermittelt) Aufmerksamkeit für ihre Anliegen und positive Resonanz (Unterstützung) zu generieren, um so indirekt auf politische Entscheidungsträger einzuwirken und die eigenen Ziele zu erreichen (Schade 2018, S. 47f.). Allerdings ergibt sich hierdurch potenziell auch ein gewisses Dilemma (discription-bias). Denn mit den hierfür notwendigen Techniken der medialen Aufmerksamkeitsgenerierung geht das Risiko einher, dass anstelle der Motive und Gründe für den Protest die Aktionsformen selbst sowie deren Verwerflichkeit zum primären Gegenstand der medialen Berichterstattung werden (Rucht 1994, S. 348f.).

Die erstmals 2021 in Erscheinung getretene Letzte Generation stellt vor diesem Hintergrund mit ihren spezifischen, dem zivilen Ungehorsam zuzurechnenden Protestaktionen – insbesondere dem Festkleben einzelner Aktivisten auf Straßen – (Kaufer und Albrecht 2022, S. 2) einen besonders interessanten Fall dar. Allerdings mangelt es bislang noch an wissenschaftlichen Studien, die einen möglichen Zusammenhang zwischen den zur Anwendung gekommenen aufmerksamkeitsgenerierenden Techniken und der Art und Weise der massenmedialen Berichterstattung in Bezug auf die Letzte Generation näher untersucht haben.

Dieses wissenschaftliche Essay knüpft nun an diese bestehende Forschungslücke an und widmet sich der Frage: Inwieweit führen die von der Letzten Generation verwendeten aufmerksamkeitsgenerierenden Techniken zu einer massenmedialen Fokussierung auf bestimmte Aspekte ihrer Protestaktionen sowie zu spezifischen Bewertungen dieser im ersten Halbjahr 2022?

Der Forschungsfrage vorgelagert sind dabei die folgenden Unterfragen:

  • Welche Anliegen bzw. Forderungen hat die Protestgruppe?
  • Welche Techniken lassen sich im Falle der Letzten Generation zwecks medialer Aufmerksamkeitsgenerierung identifizieren?

Mit den potenziellen Ergebnissen einer solchen Untersuchung soll sowohl in theoretischer als auch empirisch-analytischer Hinsicht ein Beitrag zur wissenschaftlichen Aufschlüsselung der bereits in Ansätzen deskriptiv beschriebenen Medienresonanz der Letzten Generation (Kaufer 2023, S. 5ff.) geleistet werden. Hinzukommend könnten die analytischen Ergebnisse als Ausgangspunkt weiterer Studien zur Letzten Generation Relevanz besitzen. Schließlich spielt die massenmediale Resonanz einer Protestgruppe auch für politische und gesellschaftliche Reaktionen und Haltungen eine nicht unwesentliche Rolle.

Um die diesem Essay vorstehende Forschungsfrage adäquat beantworten zu können, soll zunächst aus einer theoretischen Perspektive heraus geklärt werden, auf welche Techniken Protestgruppen zur medialen Aufmerksamkeitsgenerierung zurückgreifen können und wie sich diese potenziell auf die Art und Weise der Berichterstattung auswirken können.

Für die hierauf folgende wissenschaftliche Untersuchung soll dann ein Mix-Method-Design Anwendung finden (Siewert und Kurz 2023, S. 450). So werden in einem ersten Schritt mittels einer qualitativen Dokumentenanalyse die Ziele, die medienorientierte Strategie sowie die hiermit verbundenen Techniken der Letzten Generation vor dem Hintergrund der medialen Selektionskriterien und dem discription-bias-Dilemma beleuchtet. Als Datengrundlage dienen dabei die bestehende Fachliteratur zur Letzten Generation, Medienbeiträge sowie Primärliteratur der Protestgruppe aus dem Zeitraum Januar bis Juni 2022.

Aufbauend auf den so generierten Ergebnissen werden dann Thesen bezüglich des Zusammenhangs zwischen den aufmerksamkeitsgenerierenden Techniken der Letzten Generation sowie dem potenziellen Fokus der Massenmedien anhand der zwei Dimensionen Forderungen/Ziele und Protestform aufgestellt. In Bezug auf die Protestformen sollen anhand der qualitativen Analyse zudem Thesen bezüglich ihrer Bewertung aufgestellt werden.

Um diese zu überprüfen wird dann in einem zweiten Schritt eine quantitative Inhaltsanalyse (Hutter 2020, S. 838ff.) durchgeführt. In Bezug auf die erste These werden mittels dieser die mediale Resonanz der zwei genannten Dimensionen numerisch gegenübergestellt. In Bezug auf die zweite These wird danach überprüft, wie häufig die konkreten Protestformen negativ, neutral oder positiv seitens der Massenmedien bewertet wurden. Als Datengrundlage dienen hierbei in Anlehnung an methodisch vergleichbare Studien (Kaufer 2023, S. 4), fünf auflagenstarke überregionale Zeitungen (Bild; Süddeutsche Zeitung; Die Welt; taz.de; Spiegel online), eine regionale Zeitung (Frankfurter Rundschau) und zwei Nachrichtenportale des öffentlich-rechtlichen Rundfunks (tagesschau.de; ZDF-heute), aus denen insgesamt 40 die Letzte Generation (im Untersuchungszeitraum) betreffende Artikel per Zufallsstichprobe (Schnapp und Bock 2020, S. 222) gezogen werden.

Techniken zur Generierung medialer Aufmerksamkeit

Für die angestrebte mediale Aufmerksamkeitserzeugung stehen Protestgruppen verschiedene Techniken zur Verfügung. So lässt sich bspw. die Technik des Spektakels nennen. Hierzu gehören Protestaktionen, die aufgrund ihres Neuigkeits- bzw. Überraschungsaspekts oder auch ihres provokativen Charakters der Sensationslust der Medien entgegenkommen. Eine weitere Technik stellt die Dramatisierung und Skandalisierung da. Hierbei wird ein Sachverhalt, eine Person oder eine Gruppe als nicht hinnehmbar, empörend oder als gefährlich dargestellt (Rucht 2016, S. 6ff.). Wichtig ist anzumerken, dass verschiedene Techniken2 von Protestgruppen auch kombiniert werden können.

Abseits dieser konkreten Techniken können sich Aktivisten auch Randbedingungen des Protestgeschehens zu nutzen machen, um so die mediale Wirkung potenziell zu erhöhen. Dabei wird der eigentliche Protest mit externen Ereignissen und Gegebenheiten verknüpft. So erhöht sich die Chance auf eine größere mediale Aufmerksamkeit etwa dadurch, dass ein Protest im Kontext politischer Weichenstellungen und Entscheidungen stattfindet (Rucht 2016, S. 10).

Selektionskriterien der Medien

Da die Massenmedien mit einer Vielzahl von Ereignissen und Angeboten konfrontiert sind, gleichzeitig aber nur eine begrenzte Aufnahmekapazität besitzen, findet gemäß der Nachrichtenwerttheorie eine umfangreiche Selektion dessen statt, was als berichtenswert erachtet wird (Maier et al. 2010, S. 13f.). Für Protestgruppen entsteht hierdurch die Notwendigkeit, mit den beschriebenen Techniken auch die Nachrichtenwerte der Medien zu bespielen, um so nicht im Konkurrenzkampf um Aufmerksamkeit unterzugehen. Hierzu zählen etwa die Nachrichtenwerte Quantität, der v. a. durch eine sehr große Anzahl an Teilnehmenden eines Protests erzielt werden kann, der Verstoß gegen anerkannte Normen (Tratschin 2016, S. 232) oder inwieweit die Ausgestaltung einer Protestform als einzigartig bewertet wird (Rucht 2016, S. 13).

Neben den Anpassungsleistungen der Protestgruppen an die Selektionskriterien der Massenmedien, spielt auch die Zeitdimension für die potenzielle Berichterstattung eine Rolle. Wollen Protestgruppen ihre Anliegen als Thema in den Medien auf Dauer etablieren, stehen sie prinzipiell unter einem ständigen Steigerungs- und Innovationszwang, um das Interesse der Medien nicht zu verlieren (Tratschin 2016, S. 232).

Das discription-bias-Dilemma

Neben der Frage unter welchen Bedingungen ein Protest überhaupt in den Medien auftaucht, ist es wie weiter oben angedeutet auch von Bedeutung, wie über die Protestaktionen berichtet wird (Rucht 2016, S. 14). Denn mit der Notwendigkeit, die Aufmerksamkeitsschwellen der Massenmedien mittels verschiedener Techniken zu überwinden, geht das Risiko einher, dass anstelle der Motive und Gründe für den Protest die Verwerflichkeit der Aktionsform zum Gegenstand öffentlicher Aufmerksamkeit wird (Rucht 1994, S. 348f.). Schließlich können gerade die strategischen Bemühungen einer Protestgruppe, die Nachrichtenwerte von Protestaktionen zu steigern, etwa indem sie immer stärker auf Normverstöße abstellen, dazu führen, dass zwar ihre öffentliche Sichtbarkeit steigt oder zumindest erhalten bleibt, gleichzeitig aber ihre Zustimmungswürdigkeit sinkt (Lenhard 2003, S. 16). Für Protestgruppen erwächst aus diesem Dilemma die Herausforderung, ihre Aktionsformen und ihr Framing so abzustimmen, dass eine Balance zwischen appeal und threat gewahrt bleibt (Teune und Malthaner 2023, S. 10f.). Konkret geht es hierbei darum, dass allzu harmlose oder unscheinbare Proteste im vielstimmigen und mit mächtigen Konkurrenten besetzten Feld politischer Interessenverfolgung unterzugehen drohen, gleichzeitig aber allzu aggressive Proteste die Mehrheit des Publikums verschrecken könnten (Rucht 1994, S. 348f.).

Die Ziele, Strategien und Techniken der Letzten Generation

Forderungen der Letzten Generation

Als erstes lässt sich hierzu das generelle inhaltliche Fernziel der Letzten Generation nennen, nämlich die Begrenzung der primär durch die Nutzung fossiler Energieträger verursachten Erderwärmung. Im Zentrum steht hierbei die entschiedene Reduzierung des CO2-Ausstoßes und anderer klimaschädlicher Gase. Da sich die Politik diese Fernziele allerdings selbst gesetzt hat, geht es v. a. um eine schnellere und effektivere Umsetzung (Rucht 2023, S. 8).

Neben diesem recht allgemeinen Ziel lassen sich auch weitere konkretere Forderungen der Letzten Generation identifizieren. Als erstes lässt sich hierbei die seit dem 24. Februar 2022 kommunizierte Forderung eines Essen-Retten-Gesetzes (Letzte Generation 2022a) nennen. Dieses soll es den hiesigen Supermärkten verbieten, Essen wegzuwerfen, und zu einer Weiterverteilung verpflichten (Lüderitz 2022). In diesem Kontext wurde zudem die Forderung gestellt, dass die Bundesregierung die Vorschläge des Bürgerrats Klima zur Agrarwende umsetzt (Letzte Generation 2022c) und ein generelles Verbot von Massentierhaltung einführt (hessenschau 2022). Ab April rückte dann der Verbrauch fossiler Energien in das Zentrum der Kritik. Konkret wurde hierbei die Einschränkung des Luft- und Autoverkehrs durch nicht näher bestimmte Maßnahmen, der beschleunigte Umstieg auf erneuerbare Energien (Rucht 2023, S. 8), ein Stopp jeglicher neuer Investitionen in fossile Infrastruktur sowie ein Abrücken von weiteren Ölbohrungen in der Nordsee (Weber 2022) gefordert.

Betrachtet man die hier geschilderten Forderungen, fallen insbesondere zwei Aspekte auf. Zum einen stellt die Letzte Generation in Anbetracht eines Zeitraums von sechs Monaten sehr viele konkrete Forderungen, die sich zudem in ihrer Schwerpunktsetzung deutlich voneinander unterscheiden. Zum anderen grenzt sie sich in ihren Forderungen nicht wesentlich von anderen Klimaprotestgruppen ab, wie u. a. anhand der Forderungen von Fridays for Future deutlich wird (Fridays for Future 2023).

Protestaktionen und aufmerksamkeitsgenerierende Techniken

Mit Bezug auf den Untersuchungszeitraum lassen sich verschiedene dem zivilen Ungehorsam zuzurechnende Protestaktionen der Letzten Generation identifizieren. So sei als erstes auf die im Zuge der Kampagne “Essen retten – Leben retten” seit Januar stattgefundenen Straßenblockaden verwiesen, bei denen sich in der Regel eine kleine Gruppe von Aktivisten auf eine vielbefahrene Straße setzt (und ein Teil sich festklebt), um so den Verkehrsfluss zu stören bzw. zu unterbrechen (Kaufer und Albrecht 2022, S. 10). Im April hat die Protestgruppe im Zuge der Kampagne “Stoppt den fossilen Wahnsinn” ihre Aktionen dann dahingehend erweitert, dass sie wiederholt Öl-Pipelines abgedreht hat (Letzte Generation 2022b). Ebenso lässt sich als weitere Protestaktion die Störung von Großereignissen nennen. So kam es beispielsweise im April zu einer Unterbrechung eines Bundesliga-Fußballspiels, nachdem zwei Aktivisten der Letzten Generation auf das Spielfeld rannten und sich anschließend an die Tore festbanden (Letzte Generation 2022d). Als weitere Protestaktionen lassen sich die im Mai durchgeführten Besetzungen des Audimax der Universität Hamburg und des der Universität Leipzig bezeichnen, bei denen der universitäre Alltag gestört werden sollte (Weber 2022). Abschließend lässt sich noch auf eine Reihe von Einzelaktionen der Letzten Generation verweisen. Beispielhaft lässt sich hierfür das im Rahmen der Kampagne “Essen retten – Leben retten” vollzogene Verschütten von Pferdemist in den Eingang des Landwirtschafts- und Justizministeriums im Februar 2022 nennen (Kaufer und Albrecht 2022, S. 14).

Betrachtet man die hier verkürzt dargestellten Protestaktionen in ihrer Gesamtheit, lässt sich feststellen, dass die Letzte Generation im Sinne der medialen Aufmerksamkeitserzeugung v. a. auf die Technik des Spektakels setzt. Dies wird besonders an dem provokativen Charakter der Protestaktionen deutlich (Rucht 2016, S. 7). Dieser richtet sich etwa im Falle der Straßenblockaden auf direkte Reaktionen der vermeintlich wütenden Autofahrer und indirekt auch auf politische Entscheidungsträger und die allgemeine Öffentlichkeit. Ähnliches gilt auch für die Protestaktion im Stadion, bei der sich die Provokation auf die Zuschauer vor Ort und daheim richtet. Dass die Letzte Generation versucht, ihre Proteste medienwirksam als Spektakel zu inszenieren, wird darüber hinaus an dem generellen Einsatz von extremen Aktionen deutlich (Ertl 2015, S. 131). So handelt es sich bei allen weiter oben beschriebenen Protestaktionen um illegale Handlungen, die insbesondere im Vergleich zu den bisherigen, in Deutschland zeitweilig sehr präsenten Protestaktionen der Fridays for Future, extrem erscheinen. Auch die Technik der Symbolisierung wird von der Letzten Generation angewandt. So steht bspw. die Verschüttung von Pferdemist vor das Landwirtschafts- und Justizministerium symbolisch für die fehlende Wertschätzung der Politik für Lebensmittel (Kaufer und Albrecht 2022, S. 14). Als dritte und letzte Technik lässt sich im Falle der Letzten Generation ihre Deutungsstrategie und damit verknüpft eine gewisse Dramatisierung nennen (Rucht 2016, S. 7). So kommunizieren die Aktivisten während ihrer Proteste vor Ort (aber auch in Interviews, Pressemitteilungen etc.), dass die Gesellschaft durch die Klimakrise und ihre Folgen kurz vor dem Kollaps steht und es sich bei den Aktivisten und der Allgemeinheit um die letzte Generation handelt, die dies noch abwenden kann. Als Schuldige werden in der Regel die Regierung oder explizit einzelne politische Amtsträger genannt, denen häufig Untätigkeit bei der Umsetzung bedeutender Klimaschutzmaßnahmen unterstellt wird (Rucht 2023, S. 12f.). Als Lösungsangebote werden schließlich die weiter oben beschriebenen Forderungen präsentiert. Die Nutzung von Randbedingungen des Protestgeschehens, bei denen der eigentliche Protest mit externen Ereignissen und Gegebenheiten verknüpft wird (Rucht 2016, S. 10), lässt sich im hier betrachteten Untersuchungszeitraum hingegen nicht beobachten.

Mit ihren Protestaktionen und den hiermit verbundenen Techniken der medialen Aufmerksamkeitserzeugung orientiert sich die Letzte Generation an unterschiedlichen Nachrichtenwerten. Dabei lässt sich zuallererst die Konflikthaftigkeit nennen. Schließlich kommuniziert die Letzte Generation den innergesellschaftlichen Konflikt zwischen den Aktivisten und der Regierung sowie Teilen der Gesellschaft bezüglich der Notwendigkeit vermeintlich dringend notwendiger klimapolitischer Maßnahmen (Ertl 2015, S. 128). Hinzu kommt der Neuigkeitswert, der durch die für deutsche Klimaaktivisten eher ungewöhnlichen Protestformen, insbesondere den zahlreichen Straßenblockaden und das hierbei stattfindende Festkleben einiger Aktivisten, entsteht (Schmitt-Beck 1998, S. 478). Ebenfalls bedient die Letzte Generation mit ihren als Spektakel inszenierten Protesten häufig den Nachrichtenwert der Negativität eines Ereignisses (Ertl 2015, S. 77). Dazu zählen die Verstöße gegen anerkannte Normen durch die generelle Regelwidrigkeit der Aktionen und ebenso die Bilder von empörten und teils sogar aggressiven Menschen (etwa von Autofahrern während Straßenblockaden). Auch durch die Aktionen entstehende Schäden, wie etwa finanzielle Einbußen von Unternehmen durch das Abdrehen der Öl-Pipelines (Kaufer und Albrecht 2022, S. 11), fallen unter diesen Nachrichtwert. Abschließend lässt sich im Kontext der Nachrichtenwerte auf die Personalisierung verweisen (Ertl 2015, S. 132). So konzentriert sich die Letzte Generation in ihren Apellen vordergründig auf das Handeln der Regierung und politische Spitzenakteure und damit weniger auf kaum greifbare abstrakte Zusammenhänge im Kontext des Klimawandels und seiner Ursachen.

In Bezug auf die Zeitdimension der Medienlogik und dem sich hieraus für Protestgruppen ergebende Originalitäts- und Innovationszwang lässt sich bei der Letzten Generation im hier betrachteten Zeitraum durchaus eine gewisse Anpassung an diese Logik erkennen. Betrachtet man die zur Anwendung gekommenen Protestaktionen chronologisch, folgte auf die Blockaden vielbefahrener Straßen eine Steigerung hin zu Blockadeaktionen an Häfen und Flughäfen. Hiernach wurden diese Aktionen um das Abdrehen von Öl-Pipelines und dann durch die Besetzung zweier Universitäten erweitert. Ganz abgesehen von den nur beispielhaft angeführten innovativen Einzelaktionen. Zusammengenommen scheint die Letzte Generation den Versuch unternommen zu haben, durch einzelne Steigerungen und Innovationen ihrer Protestaktionen die mediale Aufmerksamkeit auch längerfristig aufrechtzuerhalten, wenngleich die Straßenblockaden und das damit verbundene Festkleben einiger Aktivisten ihre mit großem Abstand am häufigsten durchgeführte Protestaktion war.

Potenzielle Fokussierungen und Bewertungen in der massenmedialen Berichterstattung

Basierend auf der bisherigen Analyse zu den Zielen, den Strategien sowie den Techniken der medialen Aufmerksamkeitsgenerierung seitens der Letzten Generation lassen sich drei primäre Faktoren identifizieren, mittels derer Annahmen über einen möglichen description-bias innerhalb der massenmedialen Berichterstattung getroffen werden können.

Den ersten Faktor stellen dabei die Ziele der Letzten Generation dar. So wurde herausgearbeitet, dass sich diese im Wesentlichen nicht von bereits bestehenden Zielen anderer Protestgruppen innerhalb der Klimabewegung und stellenweise auch nicht von bereits angekündigten Zielen der Bundesregierung unterscheiden (Rucht 2023, S. 8). Daraus ergibt sich wiederum, dass die Ziele der Letzten Generation aus der Perspektive der Medien kaum einen eigenen Nachrichtenwert darstellen. Auch wenn diese Feststellung dem generellen Prinzip der medialen Aufmerksamkeitsgenerierung entspricht, mittels Protestaktionen u. a. die eigenen Anliegen einem breiten Publikum über die Massenmedien zu vermitteln (Bräuer und Wolling 2014, S. 359), erhöht der fehlende eigene Nachrichtenwert der selbstgesteckten Ziele jedoch die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Berichterstattung auf die Protestaktionen konzentrieren.

Der zweite Faktor bezieht sich auf die angewandten Techniken der Letzten Generation, die, wie analytisch aufgezeigt, v. a. in der Inszenierung von Spektakeln mit ihrem provokativen Charakter, extremen Aktionen und letztlich illegalen Handlungen bestehen. Dabei bedienen diese zwar verschiedene relevante Nachrichtenwerte, wie etwa Konflikthaftigkeit und Negativität von Ereignissen, erhöhen gleichzeitig aber auch die Wahrscheinlichkeit, dass sich die mediale Berichterstattung auf die Protestaktionen selbst konzentriert. So besteht generell die Tendenz, dass sich die mediale Berichterstattung auf die äußere Form der Proteste auf Kosten der inhaltlichen Forderungen der Akteure fokussiert (Goldenbaum und Thompson 2020, S. 186). Diese generelle Tendenz wird im Falle der Letzten Generation zusätzlich dadurch verstärkt, dass mit einem hohen Ausmaß an spektakulären und extremen Protestaktionen die mediale Fokussierung auf die Formen des Protests zunimmt und gleichzeitig in der Tendenz eher zu einer negativen Berichterstattung führt (Ertl 2015, S. 148). Letzteres bietet sich durch die bedienten Nachrichtenwerte der Konflikthaftigkeit und Negativität von Ereignissen aus Sicht der Massenmedien besonders an.

Den dritten Faktor stellt abschließend die Balance zwischen appeal und threat dar. So bedarf es zur Generierung von genereller Aufmerksamkeit und positiver Resonanz einer ausgeglichenen Kombination von Anziehung und Bedrohlichkeit einer Protestgruppe bzw. ihrer Aktionen (Rucht 2019, S. 6). Nun lässt sich auf Basis der bisherigen Analyse für die Letzte Generation attestieren, dass diese v. a. auf Bedrohung im Sinne einer wiederholten Störung der öffentlichen Ordnung (z. B. durch Straßenblockaden) und der Provokation der Öffentlichkeit setzt. Diese Deutung wird auch von der Letzten Generation selbst vertreten (Kaufer und Albrecht 2022, S. 7). Um vor diesem Hintergrund eine Balance zwischen Bedrohung und Anziehung zu erreichen, müsste die Letzte Generation ihre Aktionsformen möglichst plausibel mit ihrem Framing abstimmen. Genau dies scheint allerdings nur bedingt zu funktionieren. Einerseits, da die den Medien und dem Publikum allzu bekannte Protestgruppe Fridays for Future bei ähnlichen Forderungen und legitimierenden Argumenten mit ihren durchgeführten Schulstreiks auf deutlich weniger offensive Formen des zivilen Ungehorsams zurückgegriffen hat (Rucht und Rink 2020, S. 103), wodurch die Aktionen der Letzten Generation im Vergleich potenziell als unverhältnismäßig und weniger zustimmungswürdig erscheinen. Und andererseits wirken einzelne Protestaktionen und die mit diesen verbundenen Frames objektiv betrachtet kaum plausibel verknüpft. Exemplarisch lässt sich dies v. a. an den Straßenblockaden aufzeigen. Dabei leuchtet wenig ein, warum die Forderung nach einem Gesetzt gegen Lebensmittelverschwendung mit der Blockade von Zu- und Abfahrtwegen sowie teilweise mit dem Verschütten von Lebensmitteln (z.B. Olivenöl) verknüpft wird (Rucht 2023, S. 21). Ähnliches gilt für die generelle Forderung der Letzten Generation nach einer Reduzierung des CO2-Ausstoßes, führen die sich durch Blockaden konkret bildenden Autostaus doch zu einem erhöhten Ausstoß von Abgasen.

Auf Basis der drei beschriebenen Faktoren lassen sich nun für den zweiten Teil der Analyse vorab die folgenden zwei Thesen formulieren.

These 1: Aufgrund fehlender innovativer Zielformulierungen, der angewandten Techniken der medialen Aufmerksamkeitsgenerierung und der in weiten Teilen fehlenden Balance zwischen appeal und threat liegt der Fokus der medialen Berichterstattung tendenziell auf den Protestaktionen der Letzten Generation und nicht auf ihren Anliegen und Forderungen.

These 2: Die von der Letzten Generation eingesetzten spezifischen Techniken der medialen Aufmerksamkeitsgenerierung und die in weiten Teilen fehlende Balance zwischen Bedrohung und Anziehung führen in der Tendenz zu einer eher negativen Berichterstattung über ihre Protestaktionen.

Massenmediale Resonanzen auf die Letzte Generation

Inhaltlicher Fokus der Berichterstattung

Betrachtet man nun zur Überprüfung der ersten These den unter diesem Abschnitt tabellarisch dargestellten Output der quantitativen Inhaltsanalyse, lässt sich eine deutliche Tendenz in der Stichprobe erkennen. So ließen sich 34 der insgesamt 40 analysierten Nachrichtenbeiträge dahingehend einordnen, dass sie ausschließlich oder eindeutig vordergründig die Protestaktionen der Letzten Generation und nicht ihre Forderungen thematisiert haben. Innerhalb der Protestaktionen wurde am häufigsten über Straßenblockaden sowie dem damit verbundenen Ankleben der Aktivisten berichtet (Witgge 2022). Dies erscheint einleuchtend, handelt es sich hierbei doch um die im Untersuchungszeitraum am häufigsten verwendete Protestform. Dabei spiegeln sich in Bezug auf die Berichterstattung auch die von der Letzten Generation bewusst inszenierten Nachrichtenwerte wider. So etwa die provozierten Reaktionen (Negativität bzw. Empörung) der Autofahrer (Wimalasena 2022) oder das Verhalten der Polizei sowie mögliche rechtliche Konsequenzen (Normverstöße) (Der Spiegel 2022a). Bei den sechs Artikeln, die sich ausschließlich oder primär mit den Forderungen der Letzten Generation befassen, handelt es sich entweder um Beiträge, die die Anliegen der Letzten Generation ausführlich benennen und in den Gesamtkontext des Klimawandels einordnen (Memarnia 2022) oder um verschriftliche Interviews, bei denen einzelne Aktivisten ausführlich über ihre Anliegen sprechen (Mika 2022).

Zusammenfassend kann also die erste These als bestätigt betrachtet werden. Schließlich bezieht sich der deutlich größere Teil der analysierten Nachrichten auf die Protestaktionen selbst und nicht auf die Anliegen der Aktivisten.

Abbildung 1: Inhaltlicher Fokus der Berichterstattung; Quelle: Eigene Darstellung.

Bewertung der Protestformen in der Berichterstattung

In Bezug auf die Bewertung der Protestaktionen seitens der Medien zeichnet sich ein etwas differenziertes Bild ab. So lässt sich anhand der weiter unten dargestellten Häufigkeiten erkennen, dass – entgegen der zweiten These – am häufigsten neutral über die Protestaktionen berichtet wurde. Wenngleich, v. a. im direkten Vergleich zwischen positiven und negativen Bewertungen, eine deutliche Tendenz hin zu zweitem erkennbar ist. Dabei lassen sich die negativen Kritiken zudem in drei Formen unterteilen. Die erste bilden direkte Bewertungen seitens der Autoren, etwa indem die Aktionen als „irre“ (Gärtner 2022) oder als „nervig“ und „rücksichtslos“ (Wiedemann 2022) bezeichnet werden. Die häufigste Form der Kritik vollzieht sich hingegen indirekt, indem der jeweilige Bericht über die Protestform mit kritisch bewertenden Aussagen etwa von politischen Akteuren (Der Spiegel 2022b) oder empörten Autofahrern (Witgge 2022) zusammengeführt und damit negativ eingefärbt wird. Mit einer geringeren Häufigkeit lassen sich drittens auch Nachrichtenbeiträge identifizieren, die die unter den Begriffen appeal und threat beschriebene Verknüpfung zwischen Protestform und Framing kritisiert haben. So wird beispielsweise in einem Beitrag der taz der vermeintlich fehlende Zusammenhang zwischen Autobahnblockaden und den Anliegen der Letzten Generation kritisch thematisiert (Fuentes 2022).

Abschließend lässt sich festhalten, dass die zweite These zurückgewiesen werden muss. Schließlich konnte anhand der Häufigkeitsverteilung nicht festgestellt werden, dass die Berichterstattung insgesamt eher negativ ausfällt. Allerdings lässt sich wie weiter oben angedeutet feststellen, dass wenn eine direkte oder indirekte Bewertung seitens der Medien vorliegt, diese in den allermeisten Fällen negativ ausfällt.

Abbildung 2: Bewertung der Protestformen in Artikeln zu Protesten der Letzten Generation; Quelle: Eigene Darstellung. Anmerkung: Zwei per Zufallsstichprobe gezogene Artikel konnten für die Bewertung der Protestaktionen nicht herangezogen werden, da diese sich ausschließlich mit den Forderungen und Anliegen der LG befasst haben.

Zusammenfassung der Ergebnisse und Fazit

Im ersten Teil der durchgeführten Untersuchung wurde neben den Forderungen der Letzten Generation erstmals analysiert, auf welche Techniken zur medialen Aufmerksamkeitsgenerierung sie im Zuge ihrer Protestaktionen zurückgegriffen hat und welche Nachrichtenwerte hierbei potenziell erzeugt/tangiert wurden. Zusammenfassend lässt sich hierzu festhalten, dass die Letzte Generation v. a. auf die Techniken des Spektakels (provokativer Charakter der Aktionen etc.) und der Dramatisierung rekurriert und damit vordergründig die Nachrichtenwerte Negativität, Konflikthaftigkeit und Personalisierung bedient hat. Zudem ließ sich im betrachteten Zeitraum eine gewisse Steigerung und Innovation der Protestaktionen erkennen, was ebenfalls als Mittel zum Erhalt längerfristiger medialer Aufmerksamkeit betrachtet werden kann.

Aufbauend auf diesen Ergebnissen sowie den theoretischen Implikationen bezüglich eines möglichen discription-bias-Dilemma wurden drei Faktoren identifiziert (fehlender Nachrichtenwert ihrer Anliegen; medienwirksame Techniken; fehlende Balance zwischen appeal und threat), auf deren Basis Thesen über einen möglichen Zusammenhang zwischen den Protestaktionen der Letzten Generation und ihrer medialen Resonanz formuliert wurden. Konkret ging es hierbei um eine tendenzielle Fokussierung der Berichterstattung auf Aspekte der Protestaktionen selbst sowie eine mehrheitlich negative Bewertung dieser.

Die erste These konnte schließlich im Zuge der quantitativen Inhaltsanalyse bestätigt werden. So scheinen die von der Letzten Generation verwendeten Techniken und das fehlende Gleichgewicht zwischen appeal und threat tatsächlich zu einer Fokussierung der medialen Berichterstattung auf ihre Protestaktionen geführt zu haben, während ihre Anliegen hingegen ins mediale Hintertreffen geraten sind. Die zweite These konnte dagegen nicht vollständig bestätigt werden. So wurde entgegen der formulierten Annahme am häufigsten neutral über die Protestaktionen berichtet, wenngleich sich feststellen lässt, dass die Aktionen nur äußerst selten positiv und im direkten Vergleich dazu deutlich häufiger negativ bewertet wurden.

Die hier gewonnenen Erkenntnisse sind insbesondere vor der Bedeutung der Massenmedien für das Erreichen der selbstgesteckten Ziele der Letzten Generation relevant. Denn letztlich dienen die Medien den Aktivisten als vermittelnde Brücke, um öffentliche Aufmerksamkeit aber auch Unterstützung beim Zielpublikum zu erlangen (Bräuer und Wolling 2014, S. 358). Schließlich lässt sich über eine ausreichend große positive Resonanz indirekt auf politische Entscheidungsträger einwirken. Dies wird allerdings deutlich erschwert, wenn vordergründig nicht über die eigentlichen Anliegen der Letzten Generation, sondern über ihre Aktionen berichtet wird, und es hierbei nicht selten zu negativen Bewertungen derselben kommt. Ist es doch die veröffentlichte Meinung, die die Publikumsmeinung maßgeblich beeinflusst. Aus wissenschaftlicher Perspektive muss die vorliegende Untersuchung als erster Schritt hin zu einer Aufschlüsselung des Zusammenspiels zwischen der Letzten Generation und ihren Protestaktionen sowie der massenmedialen Berichterstattung betrachtet werden. Weitere tiefergehende Untersuchungen sind daher angeraten. Darüber hinaus lässt sich empfehlen, mögliche Zusammenhänge zwischen den hier präsentierten Ergebnissen und Reaktionen in der Bevölkerung und Politik näher zu betrachten.

Literatur

Bräuer, Marco und Jens Wolling. 2014. Regionaler Protest und Massenmedien: Die Bedeutung von Massenmedien aus der Sicht von Bürgerinitiativen. In Politische Interessenvermittlung und Medien: Funktionen, Formen und Folgen medialer Kommunikation von Parteien, Verbänden und sozialen Bewegungen, Hrsg. Franziska Oehmer, 358–377. Politische Kommunikation und demokratische Öffentlichkeit, Bd. 8. Baden-Baden: Nomos.

Der Spiegel. 2022a. Aktion von Klimaaktivisten: Polizei schreitet ein: Unvollendeter Kartoffelacker vor dem Kanzleramt. https://www.spiegel.de/panorama/berlin-klimaaktivisten-wollten-kartoffelnam-kanzleramt-pflanzen-a-ffc600f2-096f-48c2-83c3-49a7732aec41. Zugegriffen: 21. August 2023.

Der Spiegel. 2022b. Grüne kritisieren Straßenblockaden von Klimaschützern: »Eine Demokratie lässt sich nicht erpressen«. https://www.spiegel.de/politik/deutschland/cem-oezdemir-ueber-aufstand-der-letzten-generation-eine-demokratie-laesst-sich-nicht-erpressen-a-31103f92-a7c9-401a88e9-f220fdb839ff. Zugegriffen: 21. August 2023.

Ertl, Sarah. 2015. Protest als Ereignis. Zur medialen Inszenierung von Bürgerpartizipation. Edition Medienwissenschaft, Bd. 24. Bielefeld: transcript Verlag.

Fridays for Future. 2023. FORDERUNGEN FÜR DIE ERSTEN 100 TAGE DER NEUEN BUNDESREGIERUNG. https://fridaysforfuture.de/forderungen/100-Tage/. Zugegriffen: 10. August 2023.

Fuentes, Ruth Lang. 2022. Philosoph zu Autobahnblockierer:innen: „Absichtlich rechtswidrig“. https://taz.de/Philosoph-zu-Autobahnblockiererinnen/!5830296/. Zugegriffen: 16. August 2023.

Gärtner, Kolja. 2022. Sie kippten Öl auf die Straße: Klima-Chaoten verletzen Radfahrerin – Krankenhaus! https://www.bild.de/regional/frankfurt/frankfurt-aktuell/letzte-generation-radlerin-wegenklima-extremisten-in-klinik-79777904.bild.html. Zugegriffen: 17. August 2023.

Goldenbaum, Max und Clara S. Thompson. 2020. Fridays for Future im Spiegel der Medienöffentlichkeit. In Fridays for Future – Die Jugend gegen den Klimawandel: Konturen der weltweiten Protestbewegung, Hrsg. Sebastian Haunss und Moritz Sommer, 181–204. X-Texte zu Kultur und Gesellschaft. Bielefeld: transcript Verlag.

hessenschau. 2022. “Letzte Generation”: Radikal gut oder radikal gefährlich? https://www.hessenschau.de/gesellschaft/letzte-generation-in-hessen-radikal-gut-oder-radikal-gefaehrlich-v1,faqletzte-generation-100.html#Forderung. Zugegriffen: 10. August 2023.

Hutter, Swen. 2020. Quantitative Inhaltsanalyse. In Handbuch Methoden der Politikwissenschaft, Hrsg. Claudius Wagemann, Achim Goerres und Markus B. Siewert, 837–860. Wiesbaden: Springer VS.

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Zitationshinweis:

Zischewski, Jonas (2024): Wann wird worüber wie berichtet?, Massenmediale Resonanzen auf die Letzte Generation vor dem Hintergrund ihrer eingesetzten aufmerksamkeitsgenerierenden Techniken, Student Paper, Erschienen auf: regierungsforschung.de. Online Verfügbar: https://regierungsforschung.de/wann-wird-worueber-wie-berichtet/

This work by Jonas Zischweski is licensed under a CC BY-NC-SA license.

  1. Gender-Hinweis: Zur besseren Lesbarkeit wird in dieser Hausarbeit das generische Maskulinum verwendet. Die in dieser Arbeit verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich – sofern nicht anders kenntlich gemacht – auf alle Geschlechter. []
  2. Für einen ausführlicheren Überblick über die verschiedenen Techniken siehe Rucht (2016). []

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